Die beiden verstehen sich als „Urenkel der Nihilisten“ (Lieblingsroman: Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“), sie sind Spieler und Zyniker, wendig im Denken und Argumentieren sowie unerschrocken im Auftreten. Die vorgegebenen Moralvorstellungen und sozialen Regeln in der Gesellschaft wagen sie radikal zu hinterfragen und stattdessen ihre eigenen Handlungsmaximen aufzustellen. Der aus Polen stammende Sport- und Deutschlehrer Smutek wird ihr Opfer – und zugleich Täter – in einer Art „Menschenversuch“, bei dem Ada und Alev die Grenzen des Spiels um Hörigkeit, Sex, Voyeurismus und Erpressung ausreizen. Doch können die beiden intellektuellen Desperados die Folgen des von ihnen angezettelten spieltheoretischen Praxistests noch überblicken und kontrollieren?
Die Schriftstellerin Juli Zeh erreichte mit ihrem Roman 2004 beim Lesepublikum breite Diskussionen und anhaltenden Erfolg. Der Kick des Spiels, ein Rausch von Macht und Überlegenheit, Obsessionen, Abhängigkeiten, Regelverletzungen: SPIELTRIEB entwirft im Mikrokosmos Schule eine atemberaubende Kettenreaktion.
Inszenierung: Ronny Jakubaschk,
Bühne/Kostüme: Jamil Sumiri,
Dramaturgie: Barbara Noth
Mit: Shari Asha Crosson (Ada, Schülerin), Henning Strübbe (Alev el Qamar, Schüler), Andreas Spaniol (Smutek, Sport- und Deutschlehrer), Hergard Engert (Adas Mutter) und Georg Strohbach (Olaf, Adas Klassenkamerad)