Literarisch hat er die Beziehungen bereits verarbeitet, in einem einschlägigen Artikel. Emotional hat er sie nie verarbeitet. Ganz langsam, wie man ein verkrustetes Pflaster ablöst, reißt er die alten Wunden wieder auf, die er den Frauen zugefügt hatte, als er sie verletzte und verließ. Was er sucht – Absolution, Wiedergutmachung, Selbsterkenntnis – weiß er nicht. Er wird Antworten finden, aber keinen Weg aus der Selbsttäuschung.
Neil LaBute erforscht die komplexe Täter-Opfer-Beziehung zwischen Mann und Frau(en), indem er seinen Antihelden, den er schlicht »den Mann« nennt, wie einen modernen Candide durch die Ruinen seiner romantischen Abwege stolpern lässt, die sich langsam zu einem Schema fügen: Ein unverbesserliches Pendeln zwischen Opportunismus, Verrat und Flucht vor Konsequenzen.
Inszenierung: Irmgard Lübke
Ausstattung: Karlheinz Beer
Mit: Verena Ehrmann, Iris Hochberger, Eva Steines, Elena Weber; Gerald Leiß
Vorstellungen: 13., 17. + 18., 20., 24. – 27., 30. + 31. Oktober; 2. + 3. November
Nachmittagsvorstellung: 10. November | 15:00