Siegfried ist der Titelheld des spielerischsten Abends des Rings des Nibelungen. Wagner hatte Vergnügen daran, Ungeheuer im Orchester schnauben zu lassen und die Stimme des Drachensängers zu verfremden. Vögel singen Sopran, ein Bär tritt auf, Erda wird aus ihrem Schlaf tief im Wurzelwerk der Weltesche gerissen. Mime, Alberich, Wotan und Fafner, die über ihre eigenen krummen Methoden gestolperten Zwerge, Riesen und Götter der Vorzeit, lauern sich an schäbigen Orten auf und balgen sich um den Ring und die Scherben der Herrschaft. Nur Siegfried, der Held, weiß nichts vom Wahn der Macht, sondern praktiziert sie in Wirklichkeit. Er singt fröhlich-brutale Lieder, schlägt alles kurz und klein und gewinnt am Ende die Prinzessin. Erik Fenton, der bereits den Propheten sang, wird als Siegfried zu erleben sein.
Arnarsson sieht in Siegfried die mythische Epoche der Götter mit der Gegenwart ringen. Er ist selbst ein Kind jener Insel, auf der Licht- und Nachtalben heute noch umgehen. Er hat bereits eine Wagner-Oper auf die Bühne gebracht: Lohengrin in Augsburg. 2009 gab er mit 4.48 Psychose sein Regiedebüt in Karlsruhe und gewann 2011 mit seiner Luzerner Inszenierung Peer Gynt das nachtkritik.de-Theatertreffen.
Libretto vom Komponisten
DER NEUE KARLSRUHER RING
In deutscher Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln
MUSIKALISCHE LEITUNG Justin Brown
REGIE Thorleifur Örn Arnarsson
BÜHNE Vytautas Narbutas
KOSTÜM & VIDEO Sunneva Ása Weisshappel
VIDEODESIGN Achim Goebel
LICHT Björn Bergsteinn Guðmundsson
DRAMATURGIE Boris Kehrmann, Katharina John
Siegfried Erik Fenton
Mime Matthias Wohlbrecht
Der Wanderer (Wotan) Renatus Meszar
Alberich Jaco Venter
Fafner Avtandil Kaspeli
Erda Katharine Tier
Brünnhilde Heidi Melton
NUR DREI VORSTELLUNGEN - Wieder ab Dezember 2017