Michael Minetti, diesen jungen und zickigen Ex- Revueboy, der dann bei ihr erscheint, würde sie am liebsten gleich wieder rauswerfen. Aber er hat die Musik dabei, mit ihm kann sie tanzen... Lily beschimpft Michael als „aufsässiges Scheusal“, er sie als „verknöcherte alte Schachtel“. Von der ersten Stunde an belügen sich die beiden. Michael erfindet eine kranke Ehefrau, Lily behauptet, ihr Mann käme gleich nach Hause. Doch die Fassaden brechen von Tanzstunde zu Tanzstunde weiter auf. Michael hat keine Frau, er ist homosexuell, enttäuscht von der Liebe. Lilys Mann ist schon Jahre tot – und die Liäson mit dem Baptistenprediger war alles andere als die pure Wonne.
Bei Swing, Tango, Wiener Walzer, Foxtrott, Cha-Cha-Cha und modernem Tanz treffen zwei Verlorene aufeinander, die vor lauter Einsamkeit Angst vor der Liebe und dem Leben haben. Und die doch immer offener, immer ehrlicher miteinander umgehen, sich immer mehr trauen, sie selbst zu sein. Und die immer stärker ein Gefühl füreinander entwickeln, das ihnen wieder Mut zum Leben gibt…
In schnellen und pointierten Dialogen erzählt Richard Alfieri in Sechs Tanzstunden in sechs Wochen vom Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei komplizierten Charakteren – die zu einem der charmantesten Tanzpaare der Bühnengeschichte werden.
Regie: Michael Gruner