Was tun, wenn wir uns plötzlich im Nichts und Nirgends befinden? Dieser unheimliche Augenblick kann stellvertretend für Situationen stehen, in denen wir uns verloren wähnen und auf uns zurückgeworfen werden. Die Gestaltwerdung unsicherer Situationen erproben die PerformerInnen mit dem Publikum als gemeinsame performativ-musikalische Erkundung.
Für die Produktion und für die Aufführung wird ein offener Arbeitsprozess gewählt und ein zeitweiliger Verlust der Orientierung in Kauf genommen. Fortwährend stellt sich die Frage, welche Entscheidungen wir treffen müssen, um zum Kern des Labyrinths vorzudringen.
The Navidson Records ist eine Kooperation zwischen KonzertTheater Bern, der Hochschule der Künste Bern sowie der Münchener Biennale – Festival für Neues Musiktheater. Das Projekt setzte sich an der Internationalen Plattform Neues Musiktheater Bern im Juni und September 2014 in mehreren Runden gegen zahlreiche Mitbewerber durch und kam anlässlich der Münchener Biennale im Mai 2016 im Lothringer 13 zur Uraufführung.
Künstlerische Leitung
Till Wyler von Ballmoos wurde 1979 in Bern geboren. Er studierte Theaterwissenschaft in Bern, währenddessen besuchte er die Hochschule der Künste Bern und schloss 2004 mit dem Konzertreifediplom für Violoncello ab. 2006-2011 studierte er Regie für Theater und Musiktheater an der Bayerische Theaterakademie August Everding in München. Seitdem ist bei diversen Musik Performance Projekten u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Stadttheater Bremerhaven, am Staatstheater Karlsruhe, sowie an der Biennale Bern 2012 tätig. Till Wyler von Ballmoos ist Stipendiat der «Johann-Wolfgang-von- Goethe-Stiftung», der Stiftung «Freunde des Prinzregententheater» in
München, der «Inteatro Festival Academy (IFA)» in Italien und erhielt an den Bayerischen Theatertagen 2011 den «Preis für die beste Regie» für die Produktion «Der Tod und das Mädchen - ein Wiederhall»
Tassilo Tesche, geboren 1973 in München, studierte an der Accademia di Belle Arti in Venedig Bühnenbild und diplomierte an der Universität der Künste in Berlin bei dem Architekten Benedict Tonon und der Künstlerin Katarina Sieverding. Es folgten Assistenzen und Kooperationen u.a. bei Robert Wilson und mit Daniel Libeskind sowie Christoph Schlingensief. Seit einigen Jahren sind seine Arbeiten auch im Kunstkontext angesiedelt. So zum Beispiel die Arbeit „99 falsche Tode“, die er im September 2005 als Gastkünstler an der Villa Romana Florenz erstellte. Dabei hinterfragen seine erzählerischen
Rauminstallationen die Kontextualität der gestalterischen Arbeit. Der Fokus seiner Theaterarbeit liegt auf der Entwicklung von Uraufführungen. Wie z.B. „Gift - die Wiederherstellung des Paradieses“ und "Top Kids - die Verteidigung der Freiheit" mit Anina Laroche und Marianne Freidig. April 2008 gewann er
zusammen mit dem Komponisten Leo Dick für „Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?“ den hoch dotierten Förderpreis Fonds experimentelles Musiktheater NRW. Diese Arbeit war nach Ihrer Uraufführung in Bielefeld sowohl bei der Biennale Bern als auch bei dem internationalem Theatertreffen
MusicTheatreNOW am Berliner Radialsystem zu sehen. Weitere Uraufführungen mit dem gleichen Team: „Vox humana“ OPERation X/Oldenburgisches Staatstheater 2009, „Der Wunsch, Indianer zu werden" KTB/Musikfestival Bern 2011 sowie „Naurutopia“ Dampfzentrale Bern/Gare Du Nord Basel 2015.
Mit Leo Dick leitet er die Künstlergruppe/Produktionsgemeinschaft Mit der musikalisch-performativen Installation „The Navidson Records“ (eine Zusammenarbeit mit Till Wyler von Ballmoos, Kristian Hverring und Benedict Schiefer) gewann er die Internationale Plattform Neues Musiktheater 2014. Diese Produktion wird für die Münchener Biennale - internationales Festival für neues Musiktheater 2016 weiterentwickelt. Seit Frühjahr 2010 ist er als Dozent für Szenografie in den Studiengängen Musik und Medienkunst und Théâtre Musical an der Hochschule der Künste in Bern tätig. Seit Dezember 2012 ist er darüber hinaus an der HKB im Rahmen des Forschungsprojektes "Zwischen Konversation und Urlaut" angestellt. August 2015 erschien im transcript Verlag seine Publikation "LaborARTorium
– Forschung im Denkraum zwischen Wissenschaft und Kunst.
Künstlerische Leitung Tassilo Tesche & Till Wyler von Ballmoos
Raum & Videoinstallation Tassilo Tesche
Komposition Ole Hübner, Rosalba
Quindici, Benedikt Schiefer
Sounddesign Katy Limek, Kristian Hverring
Elektroakustik Cyrill Lim
Musikalische Leitung Pierre Sublet
Mit Andries Cloete, Michael Feyfar, Musiker der Hochschule der Künste Bern u.a.
Kooperation zwischen Konzert Theater Bern, der Hochschule der Künste Bern
sowie der Münchener Biennale
Weitere Vorstellungen Sa, 10. Sep 2016, 18:00* So, 11. Sep 2016, 18:00*
* halbstündiger Einlass. L etzter Einlass: 23:00