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SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG: ALICE - SCHAUSPIELMUSICAL NACH LEWIS CARROLLS «ALICE IM WUNDERLAND» - Luzerner TheaterSCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG: ALICE - SCHAUSPIELMUSICAL NACH LEWIS CARROLLS...SCHWEIZER...

SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG: ALICE - SCHAUSPIELMUSICAL NACH LEWIS CARROLLS «ALICE IM WUNDERLAND» - Luzerner Theater

PREMIERE: DONNERSTAG, 28. MÄRZ 2013, 19.30 UHR. -----

Tom Waits kehrt zurück. Nachdem in der Spielzeit 2009/10 das Waits-Musical «Woyzeck» von Schauspieldirektor Andreas Herrmann auf die Luzerner Theaterbühne gebracht wurde, folgt nun «Alice» als Schweizer Erstaufführung.

Das Stück, 1992 in Hamburg erstmalig aufgeführt, basiert auf dem Weltbestseller «Alice im Wunderland» und auf der Biografie des Autors Lewis Carroll, alias Charles Lutwidge Dodgson, der mit seiner Geschichte eine bis heute faszinie-rende Reise in surreale Welten beschrieb. «An odyssey in dream and nonsense» nennt Waits selbst diesen Trip, für den er eine für ihn typische Mischung aus melancholischen Jazz-Balladen und rauer Rhythmik erfand. Neben Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste steht das Luzerner Ensemblemitglied Samuel Zumbühl als Dodgson auf der Bühne.

 

Als die Jury der «Rock and Roll Hall of Fame» im Jahr 2011 den Olymp der Rockmusik um ein Mitglied ergänzte, fiel die Wahl auf die Songwriter-Legende Tom Waits: ein längst überfälliger Ritterschlag für viele Fans des charismatischen Barden, der die Musikwelt als Pianist, Komponist und Darsteller seit beinahe vier Jahrzehnten begeistert. Weit über 20 Alben hat der musikalische Prophet aller Underdogs in dieser Zeit bespielt und besungen: mit seiner geschundenen Stimme, von der ein Kritiker einst schrieb, «sie klinge, als habe sie für ein paar Monate in einem Whiskey-Fass gelegen, sei dann geräuchert und zuletzt von einem Auto überfahren worden». Auch die Musicals von Waits sind längst zur Legende geworden: «The Black Rider» und «Woyzeck» eroberten weltweit die Bühnen.

 

PORTRÄT LEWIS CAROLL

Charles Lutwidge Dodgson, 1832 als ältestes von elf Kindern eines Pfarrers in Mittelengland geboren, lebte ein unspektakuläres Leben als Dozent für Logik und Mathematik am Christ Church College in Oxford. Er war ein mässig begabter Lehrer, der einige Bücher über mathematische Fragen veröffentlichte, stark stotterte und an Schlafstörungen litt. Er blieb unverheiratet und lebte bis zu seinem Tod im College, wo er sich einem streng geregelten Tagesablauf unterwarf. In einem zweiten Leben nannte er sich Lewis Carroll, hegte eine Leidenschaft für Rätsel und Paradoxien, begeisterte sich früh für das neue Medium der Fotografie und schrieb zwei Bücher, die ihn unsterblich machen sollten: «Alice im Wunderland» und «Alice hinter den Spiegeln». Die Reise in ein Land des Unsinns, in dem die Gesetze von Zeit und Raum ausser Kraft gesetzt sind, stellt die eigene Identität infrage. Was ist zu halten von einer Welt, in der eine Raupe philosophiert und ein Ei sprachtheoretische Überlegungen anstellt? Wenn alle Gewissheiten ungewiss werden, stellt sich eine Frage umso dringlicher: «Wer in aller Welt bin ich dann?» Erfunden hat Carroll diese Geschichten für die achtjährige Tochter seines Dekans, Alice Liddell. Auf einer Bootsfahrt hatte er mit dem Erzählen begonnen, die Geschichten auf ihr Drängen niedergeschrieben und ihr ein handge-schriebenes und illustriertes Exemplar übereignet. Ob Alice insgeheim die Liebe seines Lebens war oder ob er in ihr lediglich das Bild einer idealisierten Kindheit heraufbeschwor, bot Anlass zu unzähligen Speku-lationen. Das Buch erschien 1865 im Druck und entwickelte sich schnell zu einem der meistgelesenen Bücher jener Zeit. Es inspirierte zu Beginn des 20. Jahrhunderts James Joyce, die Dadaisten und die Surrealisten und vermag auch heute noch in zahllosen Bearbeitungen und Verfilmungen zu faszinieren.

 

MUSIK UND GESANGSTEXTE VON TOM WAITS UND KATHLEEN BRENNAN, TEXT VON PAUL SCHMIDT, REGIE, DESIGN UND VISUAL CONCEPT DER ORIGINALPRODUKTION VON ROBERT WILSON

 

BESETZUNG

Michèle Breu, Banafshe Hourmazdi, Bianca Kriel, Linda Lienhard, LisaKatrina Mayer, Stefanie Mrachacz; Mehmet Atesci, Tobias Bienz, Maximilian Kraus, Raphael Tschudi, Samuel Zumbühl

 

PRODUKTIONSTEAM

Daniel Perrin (Musikalische Leitung),

Andreas Herrmann (Inszenierung),

Marcel Leemann (Choreografie),

Max Wehberg (Bühne),

Sabin Fleck (Kostüme),

Carolin Losch (Dramaturgie)

 

In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste und der Hochschule Luzern - Musik

 

WEITERE VORSTELLUNGEN

5. | 14. | 18. | 20. | 22. | 26. April | 19. Mai | 6. | 16. Juni (zum letzten Mal)

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