Sie ist für ihn nur eine »Laus«, eine wertlosen Person, über deren Leben bzw. Tod er skrupellos entscheiden darf. Raskolnikow sucht die alte Frau unter einem Vorwand auf – und erschlägt sie brutal mit einem Beil. Kurz darauf ermordet er auch noch ihre zufällig hinzukommende Schwester. Mit viel Glück gelingt es ihm, unerkannt zu fliehen.
Was sich nach der Tat jedoch nicht einstellen will, ist das erwartete Gefühl der Genugtuung. Im Gegenteil, der Täter quält sich. Er findet keine Ruhe und muss erkennen, dass er nicht der Mensch ohne Gewissen ist, der er geglaubt hatte zu sein. Und so schwankt er zwischen der Angst, als Mörder überführt zu werden und dem Drang, sich freiwillig zu stellen.
Für Regisseur Brenner ist „es geradezu ein Erlebnis, den Text ins Heute zu lesen. Er provoziert in der bestehenden Leistungsgesellschaft und zeigt uns auf eindringliche Weise, was passiert, wenn Menschen mit ihren Talenten, eben auch dem Talent zu denken, allein gelassen werden mit ihren Ängsten und ohne kollektiv empfundene Werte. Welch eine Parallelwelt sich da auftut ... Beispiele der jüngeren Attentatsgeschichte stehen für diese Aktualität.“
nach der Übersetzung »Verbrechen und Strafe« von Swetlana Geier
Regie: Matthias Brenner
Bühne: Nicolaus-Johannes Heyse
Kostüme: Susanne Cholet
Dramaturgie: Alexander Suckel
Mit: Hagen Ritschel (Rodion Romanowitsch Raskolnikow), Petra Ehlert, Danne Suckel, Max Radestock, Matthias Walter, Lena Zipp, Sonja Isemer, Enrico Petters, Martin Reik, Till Schmidt, Peter W. Bachmann, Andreas Range, Mira Helene Benser, Sounds „Preliminary Injunction“ (Jürgen Kober als Gast und Alexander Suckel)
Nächste Vorstellungen: 9.3., 19.30 Uhr | 25.3., 19.30 Uhr | 27.3., 15 Uhr | neues theater/ Saal
Tickets sind an der Theater und Konzertkasse sowie an der Abendkasse erhältlich.