Seiner alltäglichen Geschäfte und seiner Liebesaffäre zur klugen Gräfin Orsina überdrüssig, stürzt den Prinzen die Nachricht seines Dienerfreunds Marinelli, dass Emilia Galotti noch heute mit dem Grafen Appiani vermählt werden soll, in tiefste Verzweiflung. Die Heirat muss verhindert werden, und so inszeniert Marinelli als Drahtzieher Situationen, die so unauffällig wie möglich Emilia dem Prinzen in die Arme spielen sollen. Doch was entsteht, ist Chaos: Da stirbt Graf Appiani bei einem Raubüberfall auf die Hochzeitsgesellschaft. Da läuft eine völlig verstörte Emilia dem Prinzen direkt in die Arme. Und da sorgt die gekränkte Gräfin Orsina dafür, dass die Eltern des Mädchens von den skrupellosen Machenschaften des Prinzen und Marinellis erfahren…
Seit seiner Uraufführung 1772 versetzt Gotthold Ephraim Lessings Stück über Verführung und Verführbarkeit durch seine tragikomischen Züge das Publikum in Erschütterung. Die junge Regisseurin Alexandra Liedtke inszeniert in einem abstrakt-symbolischen Raum (Bühnenbild: Volker Hintermeier) diesen Stoff als Krimi, in dessen Zentrum vier junge Leute stehen, die in Folge ihrer innerlichen Zerrissenheit ständig um ihre Existenz ringen müssen.
Regie Alexandra Liedtke – Bühne Volker Hintermeier – Kostüme Grit Gross – Musik David Langhard – Licht Peter Bandl, Adrian Fry – Dramaturgie Barbara Sommer
Mit: Cathérine Seifert (Emilia Galotti), Gottfried Breitfuss (Vater), Nina Hesse Bernhard (Mutter), Jörg Pohl (Prinz), Fabian Krüger (Marinelli), Marcus Kiepe (Graf Appiani), Yohanna Schwertfeger (Gräfin Orsina)