Mit „Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360°“ erwartet das Publikum ein völlig neues Theatererlebnis, das die Betrachter*innen unmittelbar in die dystopische Welt des norwegischen Autors Johan Harstad eintauchen lässt. Die Inszenierung wurde eigens mit einer speziellen Kamera als 360°-Filmaufnahme an mehreren Schauplätzen gedreht, u. a.
in einem ehemaligen Kalkwerk in der Weizklamm, im Kaiserwald südlich von Graz, im Freilichtmuseum Vorau und im Musterhauspark Graz (Steiermark) und am Neusiedler See (Burgendland).
Damit entwickelt das Schauspielhaus Graz ein Format weiter, das in der vergangenen Spielzeit (Saison 2019.2020) mit der VR-Produktion „Judas (360°)“, die im Foyer des Hauses mit VR-Brillen erlebbar gemacht wurde, bereits erfolgreich erprobt wurde. Mit diesem ungewöhnlichen Projekt werden zum einen die Möglichkeiten und Grenzen der intermedialen Begegnung zwischen Theater und Technologie ausgelotet: Der/die Betrachter*in wählt den Blick auf die Inszenierung selbst, gestaltet so die „Aufführung“ mit und erlebt das Stück individuell verschieden.
Zum anderen soll mit diesem Format nach einer Antwort auf die Frage gesucht werden, welche Wege sich jenseits der klassischen Theateraufführung beschreiten lassen. Gerade in Zeiten, in denen Theater als Gemeinschaftserlebnis nicht möglich ist, eignet sich der Stoff von „Krasnojarsk“ in besonderer Weise zur Reflexion über Gemeinschaft und Gesellschaft: Johan Harstads erstmalig auf Deutsch aufgeführter Text über eine Zeit nach unserer Zeit (die in einer potenziell gar nicht so weit entfernten Zukunft angesiedelt ist) erzählt von Vereinzelung und Isolation, aber auch von der Bedeutung, die das Geschichtenerzählen für unser Leben und Weiterleben besitzt. Im Zentrum steht also nicht zuletzt die Frage nach dem Wert von Kultur und kulturellen Artefakten für eine Gesellschaft, die nach der
Katastrophe aus den Trümmern wiederauferstehen soll. Und auch das Allgemeinmenschliche rückt dabei unweigerlich in den Blick: welche Stärken und Schwächen in uns wohnen, welche Bedürfnisse und Sehnsüchte uns antreiben.
Aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger
Virtuelle Vorstellung mittels VR (Virtual-Reality)-Brille
PREMIERE am Freitag, den 12. Februar 2021, VR-Brille für Zuhause
verfügbar in Graz ab Dienstag, den 16. Februar 2021, VR-Brille für Zuhause
Regie Tom Feichtinger
Bildgestaltung / Schnitt Markus Zizenbacher
Ausstattung Tanja Kramberger
Set-Ton / Sounddesign /3D-Audio Mix Elisabeth Frauscher
Dramaturgie Elisabeth Tropper
Regieassistenz Sebastian Klinser
Der Anthropologe Nico Link
Kreuzberg Katrija Lehmann
Der zweite Anthropologe Frieder Langenberger
Statist*innen Matthias Dielacher, Julia Hammerl-Reitbauer,
Sebastian Klinser, Alexander Maierhofer, Ed
Pöltl, Leonhard Pötz, Lorenz Pötz, Jonas
Schreiner, Leonie Straußberger, Elisabeth
Tropper, Paul Zeyringer, Laetitia Zollneritsch
Die VR-Brille für Zuhause
Auf einer VR (Virtual-Reality)-Brille wird das Stück für das Grazer Publikum erlebbar gemacht, und zwar in einer einzigartigen Form: Nach dem Ticketerwerb über die Schauspielhaus-Website bzw. über ticketteer und der Vereinbarung der Zustellzeit wird die bestellte VR-Brille von den PINK PEDALS Fahrradkurieren zur/zum Zuschauer*in nach Hause geliefert, wo die auf der Brille gespeicherte 360°-Aufnahme zum gewünschten Zeitpunkt abgespielt werden kann. Spätestens am übernächsten Werktag bis 12 Uhr (Ausnahme: bei Lieferung am Freitag ist die Abholung am Montag) wird die Brille zum vereinbarten Übergabetermin von den Fahrradbot*innen wieder abgeholt.