Er wird zum Tod von unzähligen Mitbürgern führen, die, befördert durch eine tendenziöse Justizbehörde, schnell des Teufels bezichtigt werden. Um sich vor Strafe zu schützen, kontrollieren die Mädchen mit aggressiver Taktik die systematische Liquidierung der Bevölkerung – unterstützt durch Zivilisten, die in Anbetracht der Gefährdung ihrer eigenen Existenz Religion als Mordwaffe missbrauchen. Im Zentrum der Anklage stehen der Bauer John Proctor und dessen Gattin Elisabeth, die trotz ihrer Aufrichtigkeit und Integrität dieser Welle unkontrollierbarer Irrationalität machtlos gegenüberstehen.
Der große amerikanische Denker und Moralist Arthur Miller, ein kritischer Befrager der westlichen Gesellschaft, legt in seinem wichtigsten Stück die grundlegenden Mechanismen menschlichen Zusammenlebens offen. Mit dramatischer Wucht beweist er, in welcher Geschwindigkeit bis heute Zivilisation aufgrund von Eigennutz, unkritisch behandelten Dogmen und verfehlter Erziehung aus den Fugen gerät.
Anna Badora eröffnet mit diesem großen Ensemblestück die fünfte Spielzeit ihrer Intendanz am Schauspielhaus Graz und setzt nach Verbrennungen ihre Beschäftigung mit modernen Tragödien des 20. Jahrhunderts fort.
Inszenierung Anna Badora
Bühne Raimund Orfeo Voigt
Kostüme Andrea Kovács
Musik Gerd Bessler
Dramaturgie Andreas Karlaganis
Mit Otto David, Thomas Frank, Pia Luise Händler, Katharina Klar, Florian Köhler, Steffi Krautz, Matthias Ohner, Mercy Otieno, Gerti Pall, Seraphine Rastl, Sebastian Reiß, Stefan Suske, Jan Thümer, sowie Ingrid Adler, Meret Engelhardt, Sarah Zaharanski und Violetta Zupancic (Studentinnen des Instituts für Schauspiel der KUG Graz)
Weitere Vorstellungen am 25. und 29. September sowie am 1., 6., 7. und 12. Oktober 2010, jeweils 19.30 Uhr, Hauptbühne