Zum Dank hat er die Hand Königin Iokastes erhalten, der Witwe König Laios’, der einem Raubüberfall zum Opfer fiel. Jetzt befindet sich die Stadt erneut in großer Gefahr, die Pest wütet unter den Einwohnern. Oedipus schickt Kreon nach Delphi, um Rat einzuholen. Zurückgekehrt berichtet er, Theben werde von der Seuche befreit, sobald eine alte Schuld gesühnt sei: der Mord an Oedipus’ Vorgänger Laios. Oedipus beginnt, Nachforschungen anzustellen und verurteilt den unbekannten Mörder öffentlich zum Tode. Der Seher Teiresias verweigert während der Ermittlungen zunächst die Aussage. Unter den Drohungen des stolzen Oedipus fügt er sich widerwillig und erklärt, dass der König selbst der Schandfleck Thebens sei.
Niemand will dem Seher glauben, doch nach und nach bringen Beweise die entsetzliche Wahrheit ans Licht. Je weiter Oedipus auf der Suche nach dem Mörder voranschreitet, desto tiefer dringt er in die Vergangenheit ein. Je mehr er das, was er für die Wahrheit hält, aufdeckt, desto näher rückt er an den Abgrund der Selbsterkenntnis.
Wilfried Minks wird die exemplarische Tragödie um Verblendung und Erkenntnisfähigkeit des Menschen in Anlehnung an die antike griechische Theatertradition mit drei Schauspielern inszenieren. Christoph Franken spielt Oedipus, Torsten Ranft den Kreon und Sascha Nathan wird als Gast in der Rolle der Iokaste erstmals in Hannover zu sehen sein.
Wilfried Minks gehört als Bühnenbildner und Regisseur zu den prägenden Künstlern des zeitgenössischen Theaters. Seit den siebziger Jahren inszeniert er an allen namhaften deutschsprachigen Bühnen Europas. Am schauspielhannover waren von ihm u.a. Schillers »Don Carlos«, Lessings »Emilia Galotti« und zuletzt Molières »Der Menschenfeind« zu sehen.
Mit Christoph Franken (Oedipus), Sascha Nathan, Torsten Ranft
Regie und Bühne Wilfried Minks
Kostüme Ina Peichl
Video Alexander Grasseck
Dramaturgie Beret Evensen
www.schauspielhannover.de