Alle vier verirren sich im Dickicht eines Zauberwaldes, der rationale
Gesetze außer Kraft setzt. In der Dämmerung erwacht dort das Elfenvolk zum
Leben; die Nacht setzt magische Kräfte frei, die Wunsch und Erinnerung,
Gegenwart und Vergangenheit miteinander verschmelzen lassen. Herrscher
dieses Reiches ist Elfenkönig Oberon, dessen Zauberkräfte bis zum
Morgengrauen wirken. Und so erliegt jeder, ob Mensch oder Elfenwesen, im
Zwielicht zwischen Tag und Traum irgendwann den vielfältigen
Sinnestäuschungen, Verlockungen und Traumgesichten. Feenkönigin Titania
erlebt einen animalischen Liebesrausch und spürt danach, dass nichts je
wieder so sein wird, wie es einmal war. Denn Oberons Gehilfe Puck lässt
nicht nur Menschen die Gestalt wechseln, er trennt auch Liebende scheinbar
für immer voneinander, bis sie sich im Licht des neuen Tages zwar wieder
finden, aber dennoch spüren, dass die Grenzen von Realität und Illusion fließend sind.
In der Komödie »A Midsummer Night’s Dream« führt Shakespeare seine Figuren so tief in den eigenen inneren Urwald der unbewussten Wünsche, anarchischen Phantasien und erotischen Sehnsüchte, dass es ihnen gerade so eben gelingt, den Weg zurück in die zivilisierte Welt zu finden.
Die Arbeiten der Regisseurin Meret Matter zeichnen sich durch einen sehr
poetischen, musikalischen Regiestil aus. Dem shakespearschen Feenwald wird
sie mit Songs und Arrangements, die sich am musikalischen Kosmos der Beatles orientieren, eine besondere Atmosphäre verleihen.
In dem großen Ensemblestück spielen Holger Bülow (Franz Flaut, Thisbe),
Matthias Buss (Puck), Mila Dargies (Helena), Moritz Dürr (Tom Schnauz,
Wand), Christoph Franken (Demetrius), Bernd Geiling (Egeus, Schnock), Sascha Göpel (Lysander), Picco von Groote (Hermia), Shirley Anne Hofmann
(Musikerin), Susanne Jansen (Elfe), Marcel Metten (Peter Squenz), Wolfgang
Michalek (Theseus, Oberon), Torsten Ranft (Zettel) und Michaela Steiger
(Hippolyta, Titania).
Regie Meret Matter · Bühne Simeon Meier · Kostüme Karin Jud
Musik Shirley Anne Hofmann, Sibylle Aeberli · Dramaturgie Beret Evensen