Die Nächte aber verbringt er mit einer ganz anderen Lieblingsbeschäftigung: Jeden Abend trifft er sich als Anführer einer Gang mit seinen Droogs, seinen
gleichgesinnten Freunden, in der Korova Milchbar. Ihr Lieblingsgetränk ist
Milch-Plus, „Milch plus ’nem Schuss von noch was drinnen, wogegen es so
schnell noch kein Gesetz gibt“. Danach begibt sich die Gang auf die Suche
nach dem absoluten Kick, angesagt sind Schlägereien, Raub und noch viel
Schlimmeres. Bei einem ihrer nächtlichen Raubzüge wird Alex von der Polizei
dingfest gemacht und wegen Vergewaltigung und Mordes inhaftiert. Nach zwei
Jahren Haft in der Strafanstalt unterzieht sich Alex freiwillig einer neuen
Behandlungsmethode für Schwerverbrecher, der Ludovico-Methode. In diesem
gewagten Experiment wird er einer Gehirnwäsche unterzogen, die ihn nur noch
Gutes tun lässt, aber gleichzeitig völlig willenlos wie eine Maschine macht.
Als perfekter Mensch wird Alex vermeintlich geheilt in die Freiheit
entlassen, die Verantwortlichen jubeln und Verbrechen kann als Krankheit in
Serie behandelt werden.
Der Roman „A Clockwork Orange“ machte 1962 Anthony Burgess schlagartig
berühmt und ist spätestens seit der Verfilmung durch Stanley Kubrick im
Jahre 1971 Kult. Anthony Burgess stellt hier die Frage, ob es besser ist, den Menschen zum Wohle der Gesellschaft zum Gutsein zu konditionieren oder ihm die Willensfreiheit zu lassen, böse zu sein – ein essentieller Diskurs über
Gewalt und das Böse im Menschen.
Nach „Der gewissenlose Mörder Hasse Karlsson ...“ stellt Heidelinde Leutgöb,
Leiterin des jungen schauspielhannover, mit „A Clockwork Orange“ ihre zweite
Inszenierung am jungen schauspielhannover vor.
Mit Esther-Maria Barth, Sabine Ehlers, Thomas Jansen, Christian Lemperle,
Sven Mattke, Harald Schandry u. a.
Regie Heidelinde Leutgöb
Bühne und Kostüme Renate Schuler
Choreografie Otto Pichler
Musik Franz Flieger Stoegner
Dramaturgie Sonja Fröhlich