In der Erzählung "Fastnacht" aus dem Band "Vor den Vätern sterben die Söhne" hat Thomas Brasch die Glückssuche eines Mannes in der DDR aufgezeichnet. Braschs Held Fastnacht versucht, sich innerhalb des Systems des Staatssozialismus zu verwirklichen. Innerhalb der Verhältnisse in der Bundesrepublik bemüht sich Fassbinders Herr Raab, durch Anpassung zum Aufstieg in der Firma zu kommen und dabei sein Familienglück zu sichern.
Fassbinders "Warum läuft Herr R. Amok?" und Braschs Texte aus dem Band "Vor den Vätern sterben die Söhne" erzählen komplementäre und sich kontrastierende Lebensgeschichten, die im Individuellen zugleich Zustandsbilder der Gesellschaften aufzeigen.
Nach seiner "Woyzeck"-Inszenierung in der letzten Spielzeit zeigt Thomas Dannemann mit diesem Doppel-Abend seine zweite Regie-Arbeit in Stuttgart.
Bühne: Stéphane Laimé, Kostüme: Sabin Fleck, Musik: FM Einheit, Dramaturgie: Jörg Bochow
Mit: Silja Bächli (Rita/Hanna/Ingrid), Anja Brünglinghaus (Parteisekretärin/Frau Raab), Thomas Eisen (Meister/1. Soldat/Hannes/Kommissar), Christoph Gawenda (Rosenau/Moland), Boris Koneczny (Fastnacht/Herr Raab/Marsyas), Gabriele Hintermaier (Nachbarin/Mutter Raab/Frau Maron), Peter Loth (Direktor/Vater/Herr Maron/Apoll), Ursula Renneke (Christiane/Frau Eder), Michael Stiller (Pohlandt/Willi), Anna Windmüller (Frau Fastnacht/Verkäuferin/Irm)