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Schauspiel Frankfurt: Elfriede Jelineks "Kontrakte des Kaufmanns" in der ehemaligen Frankfurter Diamantenbörse

Premiere am 15. Februar 2011 im MA*

 

Nach dem Crash ist vor dem Crash – oder was genau hat sich in der Welt der entfesselten Finanzströme nun eigentlich verändert?

Die finstere Wirtschaftskomödie der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek führt die Maßlosigkeit und Absurdität eines in sich hohldrehenden Finanzsystems vor, die Lust am Verschieben von Werten, die keine sind, und den unerschütterlichen Glauben von Bankern, Managern und Kleinanlegern an die unablässig wachsende Rendite: schuldlos ist hier keiner. In kunstvoll aberwitzigen Wortkaskaden und Sinn-Pirouetten schreibt Jelinek über Dinge, die nur virtuell existieren, aber reale Konsequenzen haben: eine beißend komische Textsuada - pointiert, perfide, polemisch nach allen Seiten.

 

Das Schauspiel Frankfurt wird im Februar 2011 das MA* (die ehemalige

Diamantenbörse) in der Frankfurter Innenstadt bespielen. Regisseur

Philipp Preuss, der in Frankfurt zuletzt »Alice im Wunderland« mit Valery

Tscheplanowa inszenierte, wird dort Elfriede Jelineks »Die Kontrakte des

Kaufmanns« erarbeiten. Das Stück, in dem sich die Nobelpreisträgerin mit der Finanz- und Wirtschaftskrise auseinandersetzt, wird nun erstmals an einem authentischen Ort gezeigt: Zum Inbegriff für fatale Spekulationen wurde die 1974 eröffnete Diamantenbörse, da sich das groß angelegte Projekt schnell als Millionenverlust erwies.

 

Bevor das 12-geschossige Bürogebäude 2011 komplett entkernt und zu

Wohnungen umgebaut wird, hatte der neue Investor Ardi Goldman

Frankfurter Künstlern die Räume für Ausstellungen zur Verfügung gestellt.

 

Das Schauspiel Frankfurt wird nun mit »Die Kontrakte des Kaufmanns«

die erste theatralische Bespielung und zugleich das letzte Projekt

überhaupt vor dem Umbau des MA* realisieren.

 

Regie Philipp Preuss Ausstattung Philipp Preuss, David Gonter

Dramaturgie Sibylle Baschung

 

Mit Constanze Becker, Lisa Stiegler;

Michael Goldberg, Sébastien Jacobi, Nils Kahnwald

 

Vorstellungen nur bis Ende Februar 2011

 

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