Das Drei-Personen-Stück, das seit der Uraufführung am Londoner Royal Court Theatre auch in vielen deutschsprachigen Theatern inszeniert wurde, hat am 8. Februar 2008 in der Regie von Andreas Manz in der Bühne am Park in Gera Premiere.
Ian ist Journalist. Er schreibt für jene Zeitungen, in denen viel über brutale Gewalt und wenig über deren Hintergründe zu lesen ist. Seine Leber ist vom Alkohol, seine Lunge vom Nikotin zerfressen. Vermutlich hat er nicht mehr lange zu leben. In einem Luxushotel in Leeds trifft er mit Cate zusammen. Cate ist Anfang Zwanzig. Die beiden waren einmal ein Paar, doch jetzt bemüht sich Cate, auf eigenen Füßen zu stehen. Was wie ein Konversationsstück in guter britischer Manier beginnt, entwickelt sich schnell zu einem entgrenzten Spiel in vielerlei Hinsicht. Nach der gemeinsam verbrachten Nacht stürmt ein Soldat das Hotelzimmer und konfrontiert Ian mit der brutalen Realität des Krieges. Zwischen den beiden Männern beginnt ein subtiler und zugleich archaischer Kampf.
Sarah Kane schlägt in „Zerbombt“, dem realistischsten ihrer fünf Stücke, den Bogen von der kammerspielartigen Intimität eines Beziehungsdramas zur Wirklichkeit eines Bürgerkriegs. Zur Uraufführung von „Zerbombt“ stürzten sich die Boulevardpresse, aber auch seriöse Zeitungen, auf die schonungslosen und nüchternen Gewaltdarstellungen des Stückes und entfesselten einen Skandal um das Debüt der jungen Autorin. Nach nunmehr dreizehn Jahren wird hingegen immer offensichtlicher, dass Sarah Kane mit ihrem Stück vor allem einem Gefühl Ausdruck verlieh: der Sehnsucht nach einer besseren Welt.
Regie: Andreas Manz
Ausstattung: Franziska Harbort
Ian Stephan Clemens
Cate Gisela Aderhold
Soldat Stefan Migge