Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
RUSH HOUR - Eine Performance der Münchner Choreografin Ceren Oran - in MünchenRUSH HOUR - Eine Performance der Münchner Choreografin Ceren Oran - in MünchenRUSH HOUR - Eine...

RUSH HOUR - Eine Performance der Münchner Choreografin Ceren Oran - in München

Premiere: Donnerstag, 22. Juni 2017, 20:00 Uhr, Schwere Reiter. Dachauer Str. 114, 80636 München. -----

In RUSH HOUR von Ceren Oran setzen sich drei PerformerInnen und zwei Musiker in einer einstündigen Vorstellung mit dem Wahnsinn der gegenwärtigen Schnelllebigkeit auseinander und fragen nach (psychophysischen) Konsequenzen für das Individuum und die heutige Gesellschaft mit Blick auf die menschliche Faszination für Tempo und die Gier nach der Überschreitung von persönlichen Grenzen.

Dem Historiker Yuval Noah Harari („Sapiens: A Brief History of humankind“) zufolge, erlebt der Mensch, seitdem er die Kontrolle über das Feuer gewonnen hat und so an die Spitze der Lebenspyramide trat, seine Geschichte in zunehmender Geschwindigkeit. Trotz enormer Leistung und Anstrengung hat er das Gefühl, niemals alles zu schaffen oder erledigen zu können, sowie nirgends und nie anzukommen, um zu rasten. Die Hetzerei und der Stress des Alltags bedeuten heute für viele ein Verlust von Lebensfreude und Lebensqualität. Noch nie waren westliche Gesellschaften zugleich so auf Speed und so erschöpft.

 

Wie erlebt ein jeder den „Rausch der Zeit“? Greift er um sich, oder wird er vielmehr von einem jedem, der sucht und testet, weiter gehen möchte und nicht zurück, befeuert? RUSH HOUR versucht die Diskrepanz zwischen Körpern, die am laufenden Band funktionieren müssen und einem wachsenden psychischen Unruhezustand, auf der Bühne erfahrbar zu machen. Die drei PerformerInnen durchlaufen alle einen eigenen Trip. Sie interagieren und sie synchronisieren sich, sie konkurrieren miteinander und verlaufen sich dabei immer mehr in einer konstant wachsenden Überforderung. Sie werden von außen beschleunigt – oder sind sie am Ende doch selber für ihr Dilemma verantwortlich? Was zwingt sie dazu weiterzulaufen? Was motiviert die Lust des „Höher, Schneller und Weiter“? Und wann ist sein Ende erreicht?

 

Hüseyin Evirgen komponiert für RUSH HOUR elektronische Musik, in die eine bearbeitete menschliche Stimme einfließt. Seine Musik spannt atmosphärisch den musikdramaturgischen Bogen des Stücks und trifft auf Klänge und Melodien eines akustischen Live-Saxofon (Simon Couratier).

 

RUSH HOUR erzählt den Spannungsbogen zwischen High Speed und Erschöpfung und eröffnet den Zuschauern Projektionsflächen, die ihn auf die Reise durch seine eigene Evolution schicken.

 

Performer: Daphna Horenczyk, Jaroslav Ondus, Çağlar Yiğitoğullari


Musik: Hüseyin Evirgen


Live-Saxofon: Simon Couratier

 

Konzept, Künstlerische Leitung, Choreografie: Ceren Oran

Dramaturgie: Sarah Israel

Bühne: Empfangshalle München

Lichtdesign: Rainer Ludwig

Produktionsmanagement: Tanzbüro München

Produktionsassistenz: Maria Casares Gonzales

 

Weitere Vorstellungen: 23. / 24. / 25. Juni, 20:00 Uhr

 

Tickets / Reservierung:

Tickets zu € 17.- / erm. € 10.- können bei der Tanztendenz München reserviert werden (089 / 721 10 15) und sind unter reservierung@schwerereiter.de erhältlich.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑