Orfeo
Nach Claudio Monteverdi
Regie: Susanne Kennedy, Suzan Boogaerdt, Bianca van der Schoot
Mit: Solistenensemble Kaleidoskop
In dieser performativen Installation von Susanne Kennedy, Suzan Boogaerdt und Bianca van der Schoot, wird „Orfeo“ als begehbarer Parcours konzipiert. Die Zuschauer werden in Gruppen von maximal acht Personen durch unterschiedliche Räume geführt. Die Handlung von „Orfeo“ konzentriert sich auf die Reise durch die Unterwelt. Das Publikum wird Zeuge von Eurydikes Leben nach dem Tod. Inspiriert vom “Tibetischen Totenbuch” und den dort beschriebenen Stufen des Todes und der Wiederauferstehung, ist ein polyphones Raumgefüge gestaltet worden, durch das sich der Besucher bewegen wird. Es ist eine Welt, die mit der ambivalenten Beziehung zwischen realen physischen und virtuellen Zuständen spielt.
Dieses Zwischenreich, in dem Eurydike residiert, ist von Musik umgeben. Musikalische Fragmente der Oper Monteverdis verselbstständigen sich und verbinden die Räume, die Eurydike bewohnt. Das Solistenensemble Kaleidoskop überführt Monteverdis Partitur auf Barockinstrumenten in momenthafte Klangereignisse, unabhängig vom ursprünglichen chronologischen Verlauf der Musik. Die Musiker synchronisieren ihr Spiel stattdessen mit einer digitalen Version der Partitur. Damit werden sie Teil der Maschine, die diese Zwischenwelten steuert.
Die Produktion wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Eine Produktion der Ruhrtriennale und des Solistenensemble Kaleidoskop. Koproduziert von Berliner Festspiele und Toneelgroep Oostpool.
Spielstätte: Mischanlage, Kokerei Zollverein, Essen
Termine: 20. | 27. | 28.08. | 03. | 04. 09. — 17.00 bis 21.00 Uhr
21.08. — 15.00 bis 21.00 Uhr
22. | 23. | 29. | 30. 08. | 05. | 06. 09. — 13.00 bis 21.10 Uhr
Einlass alle 10 Minuten
Tickets: 25 €, erm. 12,50 €
www.ruhr3.com/O
***
Schauspiel / Uraufführung
"Die Franzosen"
Inspiriert von Marcel Proust
Bearbeitung und Regie: Krzysztof Warlikowski
Mit: Ensemble Nowy Teatr Warschau
„Die Franzosen“ ist die neueste Expedition des gefeierten polnischen Regisseurs Krzysztof Warlikowski auf seiner Suche nach den Wurzeln der heutigen europäischen Gesinnung und Wesensart. Ausgangspunkt ist Marcel Prousts monumentaler Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Er beschreibt eine Gesellschaft im Umbruch zwischen 19. und 20. Jahrhundert, aufgerüttelt durch den Zusammenbruch der alten Hierarchien, durch den um sich greifenden Antisemitismus und vor allem durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Frei nach der Idee, dass „die einzigen Toten, die wiederkehren, jene sind, die man zu schnell und zu tief begraben hat“ (Gilles Deleuze), beschwört Warlikowski Proust herauf. Er reflektiert mit dessen Werk den Zustand des heutigen Europas, beispielhaft vertreten durch die Franzosen von vor einhundert Jahren.
„Die Franzosen“ wird keine klassische Bearbeitung des Romans auf die Bühne bringen, sondern eine parallele Welt finden, eine Struktur, durch die wir unsere Zeit mit den kritischen Proust’schen Augen betrachten und die dessen Weitblick und brillantem Geist entspricht. Ein großes europäisches Theaterprojekt mit Schauspiel, Video, Tanz und Livemusik.
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit. Kooperationspartner: Polnisches Institut Düsseldorf.
Eine Koproduktion der Ruhrtriennale und des Nowy Teatr mit Théâtre National de Chaillot (Paris), Comédie de Genève, Comédie de Clermont-Ferrand, le Filature (Mulhouse), le Parvis - Scène Nationale Tarbes Pyrénées.
Spielstätte: Maschinenhalle Zweckel, Gladbeck
Termine: 21. | 22. | 23. | 28. | 29. | 30. 08. — 19.00 Uhr
Dauer: ca. 4h, zwei Pausen
Polnisch mit dt. und engl. Übertiteln
Tickets: 20 / 30 / 40 €, erm. ab 10 €
www.ruhrtriennale.de.