Romeo aus der Familie der Montague schleicht sich auf den Ball der Capulets, noch unglücklich verliebt in Rosaline, die ihm die kalte Schulter zeigt. Julia kämpft gegen die Heiratspläne ihrer Eltern. Dann begegnen sich beide, und alles verändert sich. Zaimoglu/Senkel verlegen die Handlung ins Hier und Jetzt. Die Montagues sind eine muslimische Familie, Julias Capulets dagegen eher christlich geprägt. Aber ihre Familien sind verfeindet.Mit der Radikalität junger Liebender entscheiden sie, sich von einem islamischen Gelehrten trauen zu lassen. Doch was geschieht, ist kein Kampf der Kulturen, sondern entwickelt sich aus einem Gemisch von Freundschaft, Bosheit, Ehrgefühl und zielloser Aggression: Dedi Baron inszeniert ROMEO UND JULIA als tragische Geschichte von Liebe und Freundschaft. Vielleicht, wenn die Liebe groß genug ist, kann sie es mit dem Tod selbst aufnehmen. Zaimoglu/Senkel entfernen sich in ihrer Neubearbeitung weit von früheren Übersetzungen und finden stattdessen einen Ton, der in all seiner Radikalität betont nah an der lebensvollen und direkten Sprache des Originaltextes liegt. Die Figuren sprechen in heutigem Rhythmus und moderner Schärfe und offenbaren gerade dabei Charaktere von Shakespearescher Kraft, Wucht und Poesie.
REGIE: Dedi Baron | BÜHNE: Hansjörg Hartung | KOSTÜME: Elina Schnizler
MUSIK: Christoph Iacono | CHOREOGRAFIE: Catharina Lühr
MIT: David Allers, Deniz Bayrak-Güςer, Christoph Brüggemann, Marko Gebbert, Imanuel Humm, Rainer Jordan, Claudia Macht, Olaf Napp, Agnes Richter,
Olaf Salmon, Andrea Schöning, Luisa Taraz, Stefan W. Wang