Da die Uraufführung des Schauspiels 1832 in Paris zu Tumulten geführt hatte, erhob die Zensurbehörde zunächst Einspruch gegen die Vertonung des Stoffes, konnte aber durch Abänderungen der Personen und die Verlegung von Ort und Zeit der Handlung versöhnt werden. Auch wenn statt des französischen Königs jetzt der Herzog von Mantua den Frauen nachjagte, veränderte das nichts am Kern von Hugos Vorlage.
Ebenso wie hier, leben die Protagonisten des „Rigoletto“in ihrer maroden Gesellschaft nicht nur aneinander vorbei, sondern missachten die Bedürfnisse des Anderen: Der Herzog sucht manisch und ohne Rücksicht auf Verluste nach erotischer Ablenkung von seiner Langeweile, ein leidender Vater wird verspottet, die Höflinge verüben ungestraft ein Verbrechen, Rigoletto schottet Gilda hermetisch vor den Gefahren des gesellschaftlichen Lebens ab und nimmt die Bedürfnisse seiner Tochter nicht wahr. Durch eine ausgefeilte Lichtdramaturgie unterstreicht Verdi das Geschick Gildas und Rigolettos, welches von vornherein unter keinem guten Stern steht. Regieanweisungen zu düsteren Lichtstimmungen durchziehen die Partitur: Als das Gewitter endlich losbricht, fasst Gilda den Entschluss, sich für den Herzog zu opfern, und beim letzten donnernden Blitzschlag vollzieht sich ihr Schicksal.
„Rigoletto“ wurde am 11. März 1851 in Venedig uraufgeführt und von Kritik und Publikum enthusiastisch aufgenommen. Die Oper bildet mit „Il trovatore“ und „La traviata“ (1853) die sogenannte Erfolgstrias, die Verdis endgültigen Durchbruch manifestierte.
Regisseur ist David Hermann, der 2006 als bislang jüngster Opernregisseur bei den Salzburger Festspielen debütierte, unter anderem einen überaus erfolgreichen Monteverdi-Zyklus in Frankfurt schuf und vor wenigen Monaten bei der RuhrTriennale zu erleben war. Johannes Debus, der mit David Hermann bereits den hochgelobten Ravel/De Falla-Doppelabend „L´heure espagnole/La vida breve“ in Frankfurt erarbeitete und seit kurzem Generalmusikdirektor in Toronto ist, übernimmt nach der konzertanten Premiere in Duisburg auch die musikalische Leitung der szenischen Premiere in Düsseldorf. An ihren großen Erfolg in Duisburg können Boris Statsenko als Rigoletto und Andrej Dunaev als Herzog anknüpfen. Olesya Golovneva ist in Düsseldorf als Gilda zu erleben.
Melodramma in drei Akten / Libretto von Francesco Maria Piave
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Johannes Debus
Inszenierung: David Hermann
Bühne: Alexander Polzin Kostüme: Christina Nyffeler
Chor: Christoph Kurig Dramaturgie: Bernhard F. Loges
Il duca di Mantova: Andrej Dunaev Rigoletto: Boris Statsenko
Gilda: Olesya Golovneva Maddalena: Geneviève King
Il conte di Monterone: Daniel Djambazian Sparafucile: Timo Riihonen
Il conte di Ceprano: Rolf Broman La contessa di Ceprano: Jaclyn Bermudez
Marullo: Dmitri Vargin Borsa: Simeon Esper
Giovanna: Cornelia Berger
Orchester: Düsseldorfer Symphoniker
Aufführungen im Opernhaus Düsseldorf:
So 14.03. – 18.30 Uhr / Di 16.03. – 19.30 Uhr / Do 18.03. – 19.30 Uhr / So 21.03. – 18.30 Uhr /
Sa 03.04. – 19.30 Uhr / Mi 21.04. – 19.30 Uhr / Fr 07.05. – 19.30 Uhr / So 09.05. – 18.30 Uhr /
Fr 14.05. – 19.30 Uhr / So 16.05. – 18.30 Uhr
Aufführungen im Theater Duisburg: Do. 10.06. – 19.30 Uhr / Do 17.06. – 19.30 Uhr / Fr 02.07.2010 – 19.30 Uhr
Karten: Opernshops Düsseldorf und Duisburg, Telefon 0211.89 25 211, und online über www.operamrhein.de