Schnell freundet sich die an Epilepsie leidende junge Frau im Wohnheim mit Hanna - einer ehemaligen Klassenkameradin - an, begegnet auf einer Party Stefan, der ersten große Liebe ihres Lebens und bekommt zunächst ihre epileptischen Anfälle in den Griff. Doch das anfängliche Glück trübt sich schon bald, da Michaela zerrissen ist zwischen dem konservativen Elternhaus und der Weltoffenheit, mit der sie in Tübingen in Berührung kommt. Zunehmend glaubt sie, Stimmen zu hören und wird von Wahnvorstellungen heimgesucht. Verzweifelt bittet sie den Pfarrer ihrer Herkunftsgemeinde und dessen jüngeren Kollegen um Hilfe. Der junge Pfarrer diagnostiziert, dass Michaela von einem Dämon besessen ist und nimmt einen Exorzismus mit ihr vor. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf…
Das Drama REQUIEM basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich gegen Mitte der 70er Jahre im unterfränkischen Klingenberg zugetragen hat. Nach einem durch zwei Priester vorgenommenen Exorzismus kam die 23-jährige Pädagogikstudentin Anneliese Michel damals ums Leben. Der Filmemacher Hans-Christian Schmid und der Drehbuchautor Bernd Lange nähern sich dem authentischen Stoff weder dokumentarisch noch begreifen sie die historische Begebenheit als Grundlage für einen wirkungsvollen Horror-Film. Stattdessen verdichten Schmidt und Lange den Stoff zu einem subtilen psychologischen Kammerspiel von emotionaler Wucht, das den Leidensweg einer jungen Frau sensibel beschreibt, die zerrissen zwischen Familie, Glaube, Krankheit und der Suche nach dem eigenen Leben ist.
Inszenierung > Isabel Dorn
Musikalische Leitung > Hans Kaul
Ausstattung > Sabina Günter
Michaela Klingler > Sarah Hostettler Karl Klingler > Florian Eppinger Marianne Klingler > Julia Hansen Hanna Imhof > Katharina Merschel Stefan Weiser > Michael von Burg Gerhard Landauer > Andreas Jeßing Robert Borchert > Nikolaus Kühn