Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"RCE #RemoteCodeExecution" von Sibylle Berg, Roman in einer Bearbeitung von Wilke Weermann, THEATER MÜNSTER"RCE #RemoteCodeExecution" von Sibylle Berg, Roman in einer Bearbeitung von..."RCE...

"RCE #RemoteCodeExecution" von Sibylle Berg, Roman in einer Bearbeitung von Wilke Weermann, THEATER MÜNSTER

Premiere am 17.05., 19.30 Uhr, Kleines Haus

In Sibylle Bergs Roman ist das „fortge-schrittene Jahrtausend“ eine Zeit des Post-Finanzkapitalismus. Eine kleine Gruppe sehr Reicher – Digitalisierungsexperten, Erben, der Papst – regiert die Welt nach ihren Vorstellungen, während die Arbeiter*innen in Windeln am Fließband stehen oder als KI-Faker arbeiten, denn das ist immer noch günstiger, als eine echte KI zu programmieren.

Copyright: Theater Münster

Das „fortgeschrittene Jahrtausend“: Arbeiter*innen programmieren in Digitalfarmen Codes, die sie bald überflüssig machen werden, manche glauben noch an faire Investitionen, zum Beispiel in Windräder. Doch auch die sind lediglich Kreditmasse, eingesetzt von Unternehmer*innen, um den Yachturlaub zu finanzieren. Arm und dem Reichtum der Wenigen ausgeliefert sind fast alle; unterhalten und manipuliert von Deepfakes, abhängig von Entscheidungen, die immer für das Geld – virtuelle Zahlen auf Konten in steuergünstigen Ländern – getroffen werden. „Fast jeder unter einer Milliarde Vermögen ahnte, dass es nicht gut enden würde.“

Man bräuchte einen Neustart, um dem Massenprekariat, der Klimakatastrophe und der irrsinnigen Abhängigkeit vom Geld, das nur noch Zahlen auf irgendeinem digitalen Konto ist, ein Ende zu bereiten. In einem abhörsicheren Container in der Schweiz haben sich „die Freunde“ zusammengefunden. Jugendliche Hacker*innen, die zu queer, zu begabt und zu schüchtern für alles sind – außer dafür, nebenbei die Welt zu retten. Sie greifen aus der Ferne in das System ein, per Remote Code Execution („RCE“), leiten Waffenlieferungen ins Nirgendwo, manipulieren Kontobewegungen, deepfaken die Nachrichten und sorgen damit dafür, dass sich endlich Aufstand gegen oben regt – und eine Revolution beginnt.

Der junge preisgekrönte Regisseur und Autor Wilke Weermann – Gewinner des Kurt-Hübner-Regiepreises der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und zuletzt nominiert für den Literaturpreis Text & Sprache – widmet sich mit Bergs Text den aktuellen Fragen nach „guter“ Massenmanipulation, der absurden Ungerechtigkeit des Superreichtums und der revolutionären Kraft der Außenseiter*innen. Mit RCE – #RemoteCodeExecution stellt sich Wilke Weermann dem Münsteraner Publikum vor; in dieser Spielzeit sind seine Regie- und Textarbeiten u.a. am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt zu sehen.

Regie                    Wilke Weermann
Bühne und Kostüme        Johanna Stenzel
Sounddesign und Musik    Constantin John
Dramaturgie              Victoria Weich

Es spielen:
Ilja Harjes, Agnes Lampkin, Rose Lohmann, Pascal Riedel, Ansgar Sauren, Artur Spannagel

Spieltermine:
17.05. (Premiere), 24.05., 01.06., 08.06., 12.06., 13.06., 15.06., 19.06., 22.06., 04.07. und 06.07., jeweils 19.30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

LEIDENSCHAFTLICHE STEIGERUNGEN -- SWR Symphonieorchester mit Jukka-Pekka Saraste im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Zwei höchst unterschiedliche Werke standen im Mittelpunkt dieses Konzerts mit dem SWR Symphonieorchester unter der inspirierenden Leitung des finnischen Dirigenten Jukka-Pekka Saraste. Zunächst…

Von: ALEXANDER WALTHER

FASZINIERENDE MINIATUREN -- Internationale Hugo-Wolf-Akademie: Lied & Melodie" in der Staatsgalerie Stuttgart

Liederabend mit Stephane Degout (Bariton) und Cedric Tiberghien (Klavier). Hier wurden vier unterschiedliche Komponisten klanglich miteinander verbunden, deren Ausdruckstiefe immer wieder…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERWANDLUNGEN -- "Der Untergang des Hauses Usher" mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Wilhelma Theater Stuttgart

Sehr viele technische Tricks und faszinierende Einfälle besitzt diese gelungene Produktion des Studiengangs Figurentheater. In der suggestiven Regie von Stephanie Rinke können sich die gespenstischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche