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Festival "Radar Ost Digital" am Deutschen Theater Berlin

vom 19. bis 21. Juni 2020

Vom 19. bis 21. Juni öffnet das Deutsche Theater Berlin also seine Türen für ein internationales Publikum. Auf drei Bühnen sowie in acht weiteren Räumen des Hauses findet parallel Theaterkunst aus Osteuropa und Russland statt, über 50 Stunden nonstop bei freiem Eintritt. – Was derzeit utopisch klingt, macht Radar Ost Digital nun möglich: Für das Festivalwochenende wird das DT zum digitalen Spielfeld. In dreidimensionalen vertrauten und unbekannten Räumen kann das Publikum digitale Editionen geplanter Gastspiele, Premieren länderübergreifender Kollaborationen sowie Livestreams von Inszenierungen namhafter Regisseur_innen entdecken und erleben – zusätzlich zu Lectures, Konzerten, Chats und Workshops. Jetzt wo Ländergrenzen geschlossen sind, ist es wichtiger denn je, spannende Gegenwartsbeschreibungen aus Osteuropa erstmalig in Deutschland vorzustellen. Das Publikum verzichtet weder auf Entdeckungen noch auf Zeitgenossenschaft und geteilte Zeit, nur der gemeinsame Raum wird ein digitaler sein (Design und Umsetzung: CyberRäuber).

 

Copyright: Deutsches Theater Berlin

Die für den Zeitraum vom 6. bis 20. Juni 2020 geplanten Autorentheatertage und das internationale Eröffnungswochenende Radar Ost finden in diesem Jahr unter veränderten Vorzeichen statt. Alle Theater bleiben bis zum Sommer geschlossen. Radar Ost wird deshalb zum digitalen Festival, aus den Autorentheatertagen werden Autoren(theater)tage: ein Jahresprojekt mit weniger Theater, dafür mit umso mehr Autor_innenschaft. Auf den Wettbewerb im Herbst 2019 und die Auswahl der drei Gewinnerstücke folgen (Kurz)Stückaufträge und drei Uraufführungen im Herbst 2020.

Programm Radar Ost Digital
Für das analog geplante internationale Festivalwochenende Radar Ost waren Theaterproduktionen aus der Ukraine, Ungarn, Russland und Tschechien in der Programmauswahl mit dem Fokus auf weibliche Perspektiven. Mit den Partnertheatern entstanden jetzt spannende Editionen dieser Arbeiten speziell für den digitalen Raum. Außerdem stellt das DT drei herausragende Inszenierungen von Kirill Serebrennikov, Ewelina Marciniak und Timofeij Kuljabin zum ersten Mal in Deutschland vor – in voller Länge im Livestream, wahlweise mit englischen oder deutschen Untertiteln. Darüber hinaus feiern länderübergreifende Kollaborationen mit dem Gogol-Center in Moskau, dem Dakh Teatr in Kiew und dem Royal District Theatre in Tiflis ihre Premieren online. Im Rahmenprogramm zeigen wir drei Lectures mit Künstler_innen aus Russland, Polen und der Ukraine zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen und Tabuthemen. Teilnehmen kann man zudem an einem interaktiven Drag-Workshop und dem Webinar News From the East? mit Partnertheatern der European Theatre Convention (ETC).

Kuratorin und Konzeption: Birgit Lengers

Besuchen Sie uns ab Freitag, den 19. Juni, 17.00 Uhr im digitalen DT:
www.radarost.digital
 

Programmübersicht
I. Inszenierungen in voller Länge im Livestream
mit englischen und deutschen Untertiteln (nach Wahl)

Freitag, 19. Juni 2020, 20.00–22.40 Uhr inkl. einer Pause
Eine alltägliche Geschichte von Iwan Gontscharow, Regie: Kirill Serebrennikov
Gogol-Center Moskau/Russland
Virtueller Raum: Deutsches Theater
Einführung um 19.30 Uhr, Nachgespräch im Anschluss im Saal

Samstag, 20. Juni 2020, 20.00–21.30 Uhr
Im Herzen der Gewalt von Édouard Louis, Regie: Ewelina Marciniak
Fredro Theatre Gniezno/Polen
Virtueller Raum: Box
Einführung um 19.30 Uhr, Nachgespräch im Anschluss im Saal

Sonntag, 21. Juni 2020, 20.00–22.20 Uhr
Onegin nach Alexander Puschkin, Regie: Timofej Kuljabin
Theater Rote Fackel, Nowosibirsk/Russland
Virtueller Raum: Kammerspiele
Einführung um 19.30 Uhr, Nachgespräch im Anschluss im Saal

II. Digitale Adaptionen der kuratierten Gastspiele
mit deutschen und/oder englischen Untertiteln

Macocha von Petra Hůlová, Regie: Kamila Polívková
Koproduktion von Studio Hrdinů (Prag/Tschechien) und HaDivadlo (Brünn/Tschechien)
Neuaufzeichnung: 40 Minuten, on demand
Virtueller Raum: Kantine
Mit deutschen und englischen Untertiteln

28 Tage von Olga Shilyaeva, Regie: Yuri Muravitsky
Teatr.doc und Moskauer Schule für Neues Kino, Moskau/Russland
Director's Cut: 20 Minuten, on demand
Virtueller Raum: Damen WC
Mit deutschen und englischen Untertiteln

Queendom von Veronika Szabó, Regie: Veronika Szabó
SÍN Arts Centre, Budapest/Ungarn
Neuaufzeichnung Monolog: 7 Minuten, on demand
Virtueller Raum: Schauspielergarderobe
In deutscher Sprache
Neuaufzeichnung Körpertableau: 10 Minuten
Virtueller Raum: Spiegelfoyer
Ohne Worte

Bad Roads von Natalia Vorozhbit, Regie: Tamara Trunova
Left Bank Theatre, Kiew/Ukraine
Neuaufzeichnung zweier Monologe: 10 Minuten, on demand
Virtueller Raum: Unterbühne
Mit deutschen und englischen Untertiteln

Hooligan Eine Projektentwicklung von Peter Cant, Sam Kyslyi und Mirra Zhuchkova, Regie: Peter Cant
Mariupol, Kiew/Ukraine
Neukomposition: 15 Minuten, on demand
Virtueller Raum: Keller
In englischer Sprache

III. Premieren länderübergreifender Kollaborationen
Gogol-Center Moskau/Russland + Deutsches Theater Berlin
Kleines Requiem von Valeriy Percheykin, Regie: Ilya Shaglov
Mit: Yang Ge, Helmut Mooshammer, Ilya Shaglov, Regine Zimmermann
Premiere: 15 Minuten, on demand
Virtueller Raum: Oberes Rangfoyer
Mit russischen und deutschen Untertiteln

TseSho (Kiew/Ukaine) + Neues Künstlertheater (Deutschland)
Morph. Ein künstlerischer Briefwechsel von TseSho und Neues Künstlertheater
Ein Konzert: 50 Minuten
Samstag, 20. Juni 2020 um 21.30 Uhr (Livestream)
Virtueller Raum: Bar

Royal District Theatre (Tiflis/Georgien) + Deutsches Theater Berlin
In dritter Person
Konzeption: Data Tavadze, Davit Gabunia, Sima Djabar Zadegan
Mit: Gérômina Castell, Nikolo Ghviniashvili
Premiere: 10 Minuten, on demand
Virtueller Raum: Deutsches Theater
In deutscher Sprache

IV. Rahmenprogramm im Livestream
Live-Eröffnung mit Ulrich Khuon (DT Intendant) und Birgit Lengers (Festivalkuratorin)
Freitag, 19. Juni 2020 um 17.00 Uhr
Virtueller Raum: Vorplatz

Lectures
Samstag, 20. Juni, 18.00–19.00 Uhr (à 15 Minuten)
Anschließend Nachgespräche im Chat
Virtueller Raum: Saal

    Polen im 21. Jahrhundert oder die Jarry-Scala eine Video-Collage von Tomasz Cymerman, Natan Berkowicz und Wojtek Klemm (Polen)
    Worüber man nur hinter geschlossenen Türen spricht ein performativer Vortrag von Ada Mukhina und Olga Shilyaeva (Russland)
    Die Zerbrechlichkeit der Zivilisation Interview von Pavlo Arie mit Natalia Vorozhbit (Autorin von Bad Roads und Tamara Trunova (Regisseurin von Bad Roads) (Ukraine)

Workshops

    News From the East? Webinar with ETC partner theatres from Belarus, Ukraine, Poland and Czech Republik, Moderation: Heidi Wiley
    Sunday, 21 June 12–1.30 p.m.
    Virtual Place: Saal
    Workshop held in English
    Drag King Workshop with the creators of Queendom
    The workshop will be facilitated by Luca Borsos (creator, performer) and Veronika Szabó (director, performer) of Queendom.
    Sunday, 21 June 5–6.30 p.m.
    Virtual Place: Actor’s dressing room
    Workshop held in English
    Maximum number of participants: 14

 

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