
Wie steht es um unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt? Bei der Songauswahl zum diesjährigen digitalen Liederprogramm haben sich die Schauspielstudierenden der HMfDK genau dieser Frage gestellt und in manchen Liedversen Trost gefunden wie z. B. im Songtext »Solidarität« der Band Tocotronic, die sich darin solidarisch mit denjenigen zeigt, »die nicht mehr weiter wissen / die jede Zuneigung vermissen«. Unsere Gesellschaften zerfallen immer mehr in partikulare Interessensgemeinschaften – ob es nun um Religion geht, um Herkunft, um die soziale Stellung oder den eigenen Lebensstil.
Die Songauswahl und die Interviewausschnitte machen eines deutlich: Die Studierenden wünschen sich eine Solidarität als politische Form der Liebe. Ihre Titelwahl, »Solirarität«, verweist auf das Phänomen der Vereinzelung und den fehlenden gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gleichzeitig gehen die neun Studierenden spielerisch mit der Tatsache um, dass hier – pandemiebedingt – jede:r für sich alleine ein Solo singt und Gemeinschaft dennoch möglich ist. Aus den Soli-Raritäten wird so ein solidarischer Tutti-Chor.
Regie Matthias Faltz -
Musik Günter Lehr -
Bühne Olga Gromova -
Kostüme Lucia Bushart -
Ko-Konzept und Film Charlotte Bösling -
Dramaturgie Julia Weinreich
mit Anna Bardavelidze, Vanessa Bärtsch, Fenna Benetz, Max Böttcher, Jonathan Lutz, Nina Plagens, Sabah Qalo, John Sander, Nora Solcher
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2. »Bunte Vögel« von Anna Stoß
Maskenperformance des Jugendclubs, ab 14 Jahren
Premiere am 27. Juni, 18.00 Uhr, Willy-Brandt-Platz
Warum grenzen wir uns ab? Warum andere aus? Und wenn wir das tun, ist das verwerflich? Eine Grenze bedeutet erst einmal nur: Zwei Dinge werden voneinander getrennt und damit differenzierbar. Es gibt einen Unterschied zwischen dem einen und dem anderen. Grenzen laden aber auch zur Überschreitung ein. Das Risiko, die Neugier, der Forschungsdrang lassen uns immer wieder eigene und andere Grenzen übertreten. Mit selbstgebauten Vollmasken begeben wir uns in dieser Performance auf die Suche nach den Unterschieden, sinnvollen und absurden, lockeren, unsichtbaren und überwindbaren Grenzen.
Konzept und Regie Anna Stoß -
Assistenz Shannon Lindner -
Kostüm Alvina Weber
mit Tina Herchenröther, Laurie Hergenhahn, Louis Hergenhahn, Ashlin Joliver, Vincent Lang, Sarina Ortwein, Jamal Salehi, Olha Ucar
Der Eintritt ist frei
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»Was ich nicht weiß, macht mich heiß«
Jugendperformanceprojekt ab 14 Jahren
Premiere am 30. Juni, 19.00 Uhr, Jüdisches Museum Frankfurt
Wie blicken Jugendliche heute auf jüdisches Leben in Frankfurt? Was bedeutet Leben in Communities, was kulturelle und religiöse Gleichberechtigung? Im neu eröffneten Jüdischen Museum Frankfurt erarbeitet ein diverses junges Ensemble aus eigenen thematischen Zugängen eine öffentliche Performance. Ausstellungsthemen wie »Familiengeschichten« und »Abwehr gegen Judenfeindschaft« bilden die Grundlage für diesen Forschungsprozess. Die persönlichen Perspektiven der Jugendlichen eröffnen dem Publikum einen gemeinsamen Gedankenraum in der Ausstellung. Die Performance wird auch für Schul- und Jugendgruppen angeboten und von einer Fortbildung für Lehrer:innen begleitet.
Konzept und Regie Martina Droste -
Mitarbeit Jérôme Kloos, Vicky Lessing -
Fachliche Beratung Gottfried Kößler, Janis Lutz, Salomon Ykealo -
Chor Christina Lutz
Video Maman Salissou Oumarou
Kostüm Anna Sünkel
mit Daniel Fairman, Asya Karakale, Daria Kesselmann, Jason Löffler, Joy Owie, Dimitrios Tsigaropoulos, Felicia Ulmer, Thulfiqar Ziyara
die nächsten Termine: 3., 5. und 12. Juli 2021 um jeweils 19.00 Uhr
Restkarten am 5. Juli sind vorhanden.