Afrikanisches Viertel und „Mohrenstraße“, Schlossplatz, Wilhelmstraße und May-Ayim-Ufer. Diese unterschiedlichen Orte haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind Gedenkorte oder waren Schauplätze deutscher Versklavungs- und Kolonialpolitik. Hier wurden Verbrechen gegen die Menschlichkeit geplant, begangen oder durch Ehrung der Aggressoren gefeiert.
In diese Stadt kamen in den Kolonien geraubte Güter, Kunstschätze und auch Menschen. An Spuren überall in der Stadt lässt sich ablesen, wie diese verbundenen Epochen der Unterdrückung und Abwertung angeblich anderer zur Selbstvergewisserung ins Stadtbild eingeschrieben wurden. Bis heute wirkt koloniale Propaganda aus der Weimarer Republik und dem Dritten Reich im Berliner Stadtbild fort - und bis heute profitieren Menschen in Berlin, Deutschland und Europa unbewusst, aber alltäglich von kolonialen Kontinuitäten.
Die performative Bus- und Stadttour lädt ein, diese oft verdrängte, aber alltäglich präsente Geschichte und Gegenwart wahrzunehmen. Performances vor Ort bieten Einblicke in den sich früh formierenden Widerstand Schwarzer Menschen in Berlin und in die aktuellen Entwicklungen zur Umgestaltung einiger dieser Gedenkorte.