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POLAROID von Jan Dittgen und Andreas Gründel, Theater im Hof Köln

PREMIERE: Freitag, 21. Januar, 20.30 Uhr, Roonstraße 54, Köln

 

POLAROID beschäftigt sich mit der Frage nach dem Wesen von Identität. Gibt es überhaupt eine klare Identität? Oder setzen wir uns nicht vielmehr aus verschiedenen Bildern zusammen, spielen wir nicht in verschiedenen Situationen auch verschiedene Rollen?

Wodurch unterscheidet sich das Bild, das wir von uns selbst haben, von den

Bildern, die andere von uns haben? Und was, wenn davon nicht mehr bleibt als ein Foto?

 

Das Stück spielt auf zwei Zeitebenen, die durch die jeweiligen Hauptfiguren miteinander verbunden sind. Eine Figur ist ihr Leben lang auf der Suche nach einer Identität, mit der sie sich wohlfühlen kann, hilflos läuft sie sich selbst hinterher. Die andere Figur wird in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit gezwungen, ihre bisher scheinbar felsenfeste Identität und glatten Konturen zu hinterfragen und erstmals ernsthaft zu reflektieren.

 

POLAROID ist zugleich episches Dokumentationstheater und hyperrealistisches

Kammerspiel. Die beiden Zeitebenen des Stücks, zu Beginn noch klar voneinander getrennt, überlagern sich im Handlungsverlauf mehr und mehr. Aus einer historischen Dokumentation wird so ein Dokument von Zeit. Das Zentrum des Stückes bilden die beiden Hauptfiguren der jeweiligen Zeitebenen. Was auf der einen Seite wie eine naturalistische Familienchronik anmutet, erscheint andererseits als Dekonstruktion des Subjekts.

 

Die Stimmung des Stückes sowie der Inszenierung ist getragen von der Hoffung auf verloren gegangenes Glück, ohne dabei der Schwermut mehr Raum als der Freude zuzugestehen. Es ist eine Stimmung, die sich manchmal beim Blick in ein behagliches Feuer oder bei der Beobachtung von bewegtem Wasser am Ufer eines Flusses sitzend einstellen mag.

 

Die Autoren:

Jan Dittgen ist seit 2004 an den Produktionen des nö-theaters Köln als Schauspieler, Produzent oder Regisseur beteiligt. Er ist Gründungsmitglied des neo e.V., eines gemeinnützigen Vereins zur Förderung von Kunst und Kultur, der seit seiner Gründung im Jahr 2008 die Produktionen des nö-theaters Köln fördert und unterstützt. Andreas Gründel arbeitete nach seinem Studium der Literatur- und Theaterwissenschaft in Berlin als Regieassistent in den Bereichen Schauspiel und Musiktheater. Derzeit ist er tätig als freiberuflicher Übersetzer und als Dramaturg für Musiktheater am Staatstheater Wiesbaden. Mit POLAROID haben beide ihr Debüt als Autoren.

 

Der Regisseur:

Karsten Schönwald ist künstlerischer Leiter von theater24. Er studierte

Theaterwissenschaft, Psychologie und Philosophie in Erlangen und arbeitet seit 1991 als Regisseur, Dramaturg und Kulturmanager. Seine zuletzt in Köln zu sehenden Inszenierungen waren DIE NACHT KURZ VOR DEN WÄLDERN von Koltès und Shakespeares WAS IHR WOLLT.

 

Die Schauspieler:

Birgit Abendroth, Michael Behrendt, Martin Benick, Isabel Hemming, Elina Kalaycioglu, Sophie Schmid, Christian Stock, Heinz Welper

 

WEITERE TERMINE:

22./23. Januar 2011

8./9./11./12./25./26./27. Februar 2011

jeweils um 20.00 Uhr

 

Kartenvorbestellungen unter: 0221 - 35 68 122

Kartenpreise: €16 (€ 12 ermäßigt)

 

Eine Produktion des nö-theater köln / neo e.V. in Kooperation mit theater24

www.noetheaterkoeln.de

www.theater24.net

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