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"Platée " - Ballettoper von Jean-Philippe Rameau - Landestheater Niederbayern

PREMIEREN Passau 18.02.17 Landshut 03.03.17 Straubing 21.03.17. -----

Der Göttervater Jupiter ist bekanntlich alles andere als ein treuer Ehemann. Ob als Schwan, Stier oder Schlange getarnt (damit Gattin Juno nichts mitbekommt) – keine Frau ist vor seinen Avancen sicher. Mit einer Ausnahme: der Sumpfnymphe Platée. Die ist wohl selbst Jupiter etwas zu...glitschig.

 

Weil aber die Götterwelt Juno einen Streich spielen will, um sie von ihrer krankhaften Eifersucht zu heilen, schmieden Mercure und Citheron ein Komplott: Jupiter soll dieser mannstollen Nymphe, die sich für unwiderstehlich hält, Liebe vorgaukeln und um ihre Flosse anhalten. Platée gibt dem Werben des Göttervaters rasch nach. Als Juno der vermeintlichen Braut den Schleier herunterreißt, blickt sie in das hässliche Gesicht der Sumpfnymphe. Nun muss sie selbst über ihre Eifersucht lachen und versöhnt sich mit ihrem Ehemann. Einsam und allein bleibt Platée zurück.

 

Die Uraufführung von Platée erfolgte 1745 anlässlich der Hochzeit des französischen Thronfolgers in Versailles. Die raffinierte Komödie mit humoristischer Musik war dem Anlass eigentlich nicht angemessen, zumal die Braut ausgesprochen hässlich gewesen sein soll und sie somit die Handlung als offene Beleidigung empfunden haben muss. Mit lautmalerischer Freude lässt Rameau die Frösche quaken, Jupiter in Eselgestalt I-ahen und La Folie in ihrer fulminanten Arie „Aux langueurs d’Apollon“ komplett durchdrehen. Die Titelpartie ist mit einem hohen Tenor, einem Haute-Contre, besetzt. Es war ein beliebtes Stilmittel der Barockoper, Frauenrollen von Männern singen zu lassen. Platée ist jedoch keine lächerliche Partie, sondern hat die meiste und schönste Musik. Ihr treuherziges Bedürfnis nach Liebe ist so rührend, dass das Publikum sie rasch ins Herz schließt.

 

In französischer Sprache mit Übertiteln

 

Musikalische Leitung Cornelia von Kerssenbrock

Regie Jonathan Lunn Amir Hosseinpour

Choreographie Jonathan Lunn Amir Hosseinpour

Bühnenbild Andrea Hölzl

Kostümbild Carmen Mueck

Chorleitung & Korrepetition Eleni Papakyriakou

 

Emily Fultz (Thalie / La Folie)

Mandie de Villiers (Amour / Clarine)

Kimberley Boettger-Soller (Junon)

Mathew Habib (Thespis / Merkur)

Ulrich Cordes (Platée)

Peter Tilch (Cithéron)

Szymon Chojnacki (Satyr /Jupiter)

Marc Kugel (Momus)

Katharina Platz (Tänzerin)

Lilou Magali Robert (Tänzerin)

Uli Kirsch (Tänzer)

Konstantinos Papamatthaiakis (Tänzer)

Niederbayerische Philharmonie

Opernchor des Landestheaters Niederbayern

 

 

 

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