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PIQUE DAME von Peter Iljitsch Tschaikowsky im Theater Freiburg

PREMIERE SA. 9.3.13, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

Bereits Alexander Puschkins Erzählung, die die Vorlage zu Tschaikowskys »Pique Dame« liefert, setzt auf die packende und psychologisch genaue Beschreibung einer zunehmend auf Gewinn und Optimierung ausgerichteten Gesellschaft, die sich – zunächst getragen vom Erfolgsgefühl einer erstarkenden Bourgeoisie – im eigenen Netz des harten Individualismus’, eiskalten Kalküls und übertriebenen Ehrgeizes verstrickt.

 

Für Gefühl und Emotion jenseits der eigenen Person scheint kein Platz mehr zu sein. Die große Metapher hierfür ist das Spiel, das Glücksspiel mit Karten, das Kenntnis und Sachverstand verlangt, aber genauso das restliche Quäntchen Glück. Und genau das gilt es auch noch in den Griff zu bekommen: Kennt man das Geheimnis der Trümpfe, scheint man endgültig auf der sicheren Seite zu sein. Kennt man das Geheimnis, ist man aber auch schon in die Falle des immer irrationalen, nie beherrschbaren Schicksals getappt. Der Verlust ist allumfassend, was bleibt ist Einsamkeit, Tod oder Wahnsinn.

 

Tschaikowskys 1890 in St. Petersburg uraufgeführtes Werk spiegelt eine höchst persönliche Weltsicht wieder, einen verzweifelten Kampf um öffentliche Anerkennung und private Geborgenheit, greift darüber hinaus aber auch ein prinzipielles Grundgefühl des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf.

 

Musikalische Leitung: Fabrice Bollon

Regie: Eva-Maria Höckmayr

Bühne: Nina von Essen

Kostüme: Julia Rösler

Chor: Bernhard Moncado

Dramaturgie: Dominica Volkert

 

Mit: Qin Du, Anja Jung, Susana Schnell, Anna Shiryaeva, Christina Vasileva; Luis Chapa/Roberto Gionfriddo, Alejandro Lárraga Schleske, Shinsuke Nishioka, Michael Pflumm, Evert Sooster, Sergej Tolstov, Taiyu Uchiyama

 

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