Für Gefühl und Emotion jenseits der eigenen Person scheint kein Platz mehr zu sein. Die große Metapher hierfür ist das Spiel, das Glücksspiel mit Karten, das Kenntnis und Sachverstand verlangt, aber genauso das restliche Quäntchen Glück. Und genau das gilt es auch noch in den Griff zu bekommen: Kennt man das Geheimnis der Trümpfe, scheint man endgültig auf der sicheren Seite zu sein. Kennt man das Geheimnis, ist man aber auch schon in die Falle des immer irrationalen, nie beherrschbaren Schicksals getappt. Der Verlust ist allumfassend, was bleibt ist Einsamkeit, Tod oder Wahnsinn.
Tschaikowskys 1890 in St. Petersburg uraufgeführtes Werk spiegelt eine höchst persönliche Weltsicht wieder, einen verzweifelten Kampf um öffentliche Anerkennung und private Geborgenheit, greift darüber hinaus aber auch ein prinzipielles Grundgefühl des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf.
Musikalische Leitung: Fabrice Bollon
Regie: Eva-Maria Höckmayr
Bühne: Nina von Essen
Kostüme: Julia Rösler
Chor: Bernhard Moncado
Dramaturgie: Dominica Volkert
Mit: Qin Du, Anja Jung, Susana Schnell, Anna Shiryaeva, Christina Vasileva; Luis Chapa/Roberto Gionfriddo, Alejandro Lárraga Schleske, Shinsuke Nishioka, Michael Pflumm, Evert Sooster, Sergej Tolstov, Taiyu Uchiyama