Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
PEER GYNT von Henrik Ibsen - Theater BonnPEER GYNT von Henrik Ibsen - Theater BonnPEER GYNT von Henrik...

PEER GYNT von Henrik Ibsen - Theater Bonn

Premiere Freitag, 30. September 2022 | 19.30 Uhr | Schauspielhaus

Die Zwiebel als Allegorie für ein Leben. Peer Gynt steht im Angesicht des Todes da und schält sie, Schicht für Schicht. Was macht ihn aus, im Kern? Als Kind wächst er nach dem Tod des Vaters in ärmlichen Verhältnissen auf. Im Dorf ist er ein Außenseiter. Voller Sehnsucht nach Anerkennung erfindet er Lügengeschichten. Die Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit verschwimmt.

 

Copyright: Theater Bonn

Eine unbestimmte Suche treibt ihn an. Rastlos durcheilt er Länder und Wüsten, macht Karriere mit fragwürdigen Geschäften, verliert alles, wendet sich mal dem Spirituellen zu, mal der Wissenschaft, er findet sich in der psychiatrischen Anstalt wieder, er reist übers Meer und ertrinkt fast. In Ägypten stellt ihm die Sphinx die entscheidende Frage: Wer bist du, Peer? Als alter Mann kehrt er in seine inzwischen zerstörte Heimat zurück. Verlorenheit und eine große Leere erfüllen ihn. Ist er die Summe all seiner Erlebnisse? Oder sind da wie bei der Zwiebel nichts als Schalen? Peers Jugendliebe Solveig hat all die Jahre auf ihn gewartet. Liegt in ihrer Liebe die Antwort auf seine Frage?

Ibsens dramatisches Gedicht ist vor rund 150 Jahren entstanden. Doch sein Protagonist erscheint wie ein typischer Charakter der Gegenwart. Getrieben vom Wunsch nach Identität in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt empfindet manch einer den Verlust des Selbst. Das zum geflügelten Wort gewordene »Wer bin ich – und wenn ja wie viele?« prägt Peer wie auch Menschen unserer Zeit, deren Freiheiten und Forderungen gleichermaßen Flexibilität, Anpassungsbereitschaft und Selbstoptimierung heißen.

Simon Solberg ist seit der Spielzeit 18/19 Hausregisseur am Theater Bonn. In dieser Zeit inszenierte der gebürtige Bonner u. a. die Publikumserfolge CANDIDE, LINIE 16, UNSERE WELT NEU DENKEN und zuletzt THE BROKEN CIRCLE. Hausregisseur war er zuvor bereits am Nationaltheater Mannheim und am Theater Basel. Weitere Arbeiten verwirklichte er u. a. am Schauspiel Frankfurt, am Deutschen Theater Berlin, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Münchner Volkstheater.

Inszenierung und Bühne  Simon Solberg
Kostüme  Katja Strohschneider
Licht  Boris Kahnert
Dramaturgie  Male Günther
 Regieassistenz  Beatrice Banca
Bühnenbildassistenz  Hyeli Kim
Hannah Braun
Kostümassistenz  Alexandra Puls
Inspizienz  Hans-Jürgen Schmidt
Soufflage  Heike Mia Hülsebusch
Regiehospitanz  Alena Inga Sanders
Hannah Braun

Mit
   Birte Schrein
  Lydia Stäubli
  Bernd Braun
  Wilhelm Eilers
  Timo Kählert
  Alois Reinhardt

Musiker  Philip Mancarella
  Sue Schlotte

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

FURCHT VOR DER FREIHEIT -- Neue Reihe "Studio goes Politics" im Studiotheater STUTTGART

Die Kabarettistin Stephanie Biesolt eröffnete zusammen mit der Schauspielerin Marion Jeiter diese neue Kabarett-Reihe im Studiotheater. Dabei wurde die AfD aufs Korn genommen. Beim "Angriff auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

GESPENSTER UND ATEMLOSE SPANNUNG -- "Falsche Schlange" von Alan Ayckbourn im Kronenzentrum/BIETIGHEIM-BISSINGEN

Eine Prodfuktion von Tournee-Theater Thespiskarren - Theater im Rathaus Essen. - In der subtilen Regie von Gerit Kling bekommt dieser Psycho-Thriller rasch scharfe Kontur. Annabel Chester kehrt nach…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUCH DIE BILDENDE KUNST IST PRÄSENT -- Ludwigsburger Schlossfestspiele 2025

Die Festspielzeit 2025 wird am Samstag, 31. Mai 2025 mit dem Konzerthausorchester Berlin unter der Leitung von Joana Mallwitz im Forum am Schlosspark eröffnet. Neben Schuberts "Großer C-Dur-Sinfonie"…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEINE SCHWINGUNGEN -- "Wege in die Gegenwart" - Gitarrenmusik des 20. und 21. Jahrhunderts im Kammermusiksaal der Musikhochschule STUTTGART

Gitarren-Musikstudenten der Klasse von Tillmann Reinbeck stellten sich im Kammermusiksaal der Musikhochschule vor. Der Abend begann mit "Quatre pieces breves" aus dem Jahre 1933 von Frank Martin. Das…

Von: ALEXANDER WALTHER

PEITSCHENDE RHYTHMEN -- Symphonieorchester unter Juraj Valcuha im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Ein sehr russisches Programm präsentierte das glänzend disponierte SWR Symphonieorchester unter der Leitung des slowakischen Dirigenten Juraj Valcuha diesmal in der Liederhalle. Zunächst erklang die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑