Das Bühnenweihfestspiel um den reinen Toren, der in der Wildnis aufgewachsen und zum Retter einer ganzen Welt berufen ist, fügt sich folglich passgenau in ein Jubiläumsjahr, in dem wir nicht nur den 200. Geburtstag des Komponisten feiern, sondern in das auch dessen 130. Todestag fällt. Wagners letzte Oper ist geprägt von Leiden, Mitleid und Entsagung: Denn Parsifal wird durch die Abwehr von Kundrys Kuss welthellsichtig – welthellsichtig für einen Wahn, dem es Einhalt zu gebieten gilt, welthellsichtig für die zahllosen Verführungen, die beständig abzuwehren sind.
Wagner erschafft einen ureigenen Kosmos, indem er Momente der verschiedensten Religionen und Philosophien aufnimmt und sie um seine Vorstellungen von Leid und Mitleid, Schuld und Unschuld, Reinheit, Erkenntnis und Erlösung kreisen lässt – versehen mit einer Zukunftsmusik, mit der er einen Gipfelpunkt der gesamten Opernentwicklung erklimmt.
Musikalische Leitung: Fabrice Bollon / Regie: Frank Hilbrich / Bühne: Volker Thiele / Kostüme: Gabriele Rupprecht / Chor: Bernhard Moncado / Kinderchor: Thomas Schmieger / Dramaturgie: Heiko Voss
Mit: Catalina Bertucci, Qin Du, Lini Gong, Soojin Moon, Sigrun Schell, Susana Schnell, Viktoria Varga, Sally Wilson; Ulrich Himmelsbach, Frank van Hove, Jin Seok Lee, Juan Orozco, Fausto Reinhart, Ks. Neal Schwantes, Christian Voigt, Christoph Waltle, Jae Seung Yu