Otello läutete die Spätphase in Giuseppe Verdis (1813–1901) Schaffen ein. Die moderne und erschütternde Oper verschaffte dem Komponisten einen seiner nachhaltigsten Erfolge. Das Werk befasst sich mit den Tiefen der menschlichen Seele, verhandelt Eifersucht, Missgunst und Geltungsdrang und bleibt damit so aktuell wie am Tag seiner Uraufführung.
Das komplett weibliche Team um Regisseurin Anja Nicklich, die sich durch ihre Inszenierungen von Falstaff, Il trovatore und Nabucco als versierte Verdi-Regisseurin einen Namen gemacht hat, konzentriert sich auf eine wenig beachtete und doch besonders interessante Frauenfigur: Jagos Ehefrau Emilia. Sie wird mit einbezogen in das Geflecht unwidersprochener Machtverhältnisse und kann am Schluss die schrecklichen Konsequenzen der Taten ihres Mannes nicht verhindern.
Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi, Libretto von Arrigo Boito nach William Shakespeare, in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Regie | Anja Nicklich
Musikalische Leitung Matthew Toogood
Bühne Janina Thiel
Kostüme Gesine Völlm
Licht Bernhard Bieri
Chorleiter Zsolt Czetner
Dramaturgie Gerhard Herfeldt
Mit dem Berner Symphonieorchester, dem Chor Konzert Theater Bern und der Statisterie Konzert Theater Bern
Otello Rafael Rojas
Jago Jordan Shanahan
Cassio Nazariy Sadivskyy
Roderigo Andries Cloete
Lodovico Young Kwon
Montano Philipp Mayer
Ein Herold Louis Morvan
Desdemona Evgenia Grekova
Emilia Sarah Mehnert
Weitere Vorstellungen: 18., 24. Oktober | 14., 18., 29. November | 13., 22. Dezember 2020 | 24. Januar | 13. März | 18., 30. April | 2. Juni 2021