Wir schreiben das Jahr 2057. Mia Holl hat ihren Ernährungsbericht nicht abgegeben, die Bakterienkonzentration in ihrer Wohnung steigt an, und ihre sportliche Leistungskurve ist eingebrochen. Damit macht sie sich der methodenfeindlichen Umtriebe schuldig. Denn alle Krankheiten sind ausgerottet und das kann nur durch vollständige Kontrolle aller Bürger so bleiben. Da gibt es kein Pardon. Auch wenn Mia meint, sie bräuchte nach dem Selbstmord ihres Bruders Moritz nur ein wenig Ruhe.
Der Staat kann nicht zulassen, dass Gefühle statt gesundem Menschenverstand ihr Leben bestimmen oder sie gar zu einer Sympathisantin der R.A.K. machen, die das Recht auf Krankheit fordert. Jetzt, wo sie durch den Verlust von Moritz ihre besondere Begabung für Schmerz entdeckt hat, ist die Gefahr dafür zu groß: Mia wird angeklagt.
Eigenproduktion Theater Drachengasse
Wiener Fassung, Regie: Andrea Hügli
Bühne, Kostüm: Nikolaus Granbacher
Visuals: David Hofer
Musik: Moritz Rauter, David Hofer
Regieassistenz: Josefine Knauschner Hospitanz: Julia Sprenger
Es spielen: Melanie Herbe, Volker König, Tamara Stern, Dirk Warme