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Open-Air-Premiere "Tartuffe" von von PeterLicht frei nach Molière am Deutschen Theater Berlin

Premiere am Samstag, den 22. Mai 2021 um 20.00 Uhr Open Air auf dem Vorplatz des Deutschen Theaters.

Orgon gehört der ganze Laden. Und in seinem Sonnenlicht tanzen sie alle: seine Frau Elmire, seine beiden Kinder Damis und Mariane, Schwager Cléante, seine Vatermutter Herr Frau Pernelle sowie Zofe Dorine. Alles okay soweit. Bis Orgon, genannt Orgi, in eine Krise gerät, sein okayes Leben reflektiert und sich bewusst wird, dass er nichts und niemandem nahe kommt, dass er zu Dingen und Menschen stets in einem Abstand steht: "Man trifft sich mit allem in der Mitte." So sehr er diese Gemitteltheit seines Lebenswandels schätzt, so sehr spürt er auch einen elementaren Mangel in dieser Welt, an deren Rändern es beängstigend zu flackern beginnt.

 

Copyright: Arno Declair

Orgon sehnt sich nach Veränderung: "Gerne würde ich irgendetwas greifen oder ergriffen sein." Eine neue Welt, in der die ganze Pracht zu entdecken und die volle Ladung spürbar ist, wo man nicht bloß existiert, sondern an etwas anderes glauben kann – das wäre es! Denn: "So, wie es ist, so reicht es ja wohl nicht!" Da kommt ihm Heilsbringer Tartuffe, genannt Tüffi, wie gerufen und Orgi fasst den Plan, sich und seine soziale Bezugsgruppe aus dem Okay-Reich ins Tüffi-Reich zu überführen. In Tüffis Sonnendschungel geht es um Gemeinschaft, Liebe, work, inneren Frieden, Übergeschlechtlichkeit und natürlich Ganzheitlichkeit. Im Tüffi-Tempel musst du wollen und fühlen, du musst frei sein und dich ausstülpen, du musst einfach da und komplett drin sein. Direkte Aktion! Take a deep breath!

Der Musiker und Autor PeterLicht hat Molières Tartuffe ins Heute geholt und zeigt eine maximal beschleunigte Gesellschaft, die der patriarchale Turbokapitalismus aus ihrer Umlaufbahn geworfen hat und die um Spektakel, Performance und Authentizität bemüht ist. Andere Sehnsüchte sind da, aber es fehlen die Wege und Mittel. Wo ist eine Utopie? Wie geht die Zukunft? Woran halten? Mit was verbinden? Welche Welt morgen? Bis Erkenntnisse gewonnen und Antworten gefunden sind, hilft vor allem eines: viel reden! Und: immer einen Schritt schneller sein als die Depression!

In der Zäsur der Coronakrise und als Teil des Open Air im Sommer 2021 bespielen Regisseur Jan Bosse und Ensemble mit dieser Komödie den Vorplatz des Deutschen Theaters. Die Schauspielerin Kotbong Yang gibt mit der Produktion ihren Einstieg am DT. Ab sofort gehört sie zum Ensemble des Deutschen Theaters Berlin.

Regie Jan Bosse
Bühne Stéphane Laimé
Kostüme Kathrin Plath
Musik, Komposition & Sounddesign Carolina Bigge, Arno Kraehahn
Licht Marco Scherle
Dramaturgie David Heiligers

Mit Felix Goeser, Moritz Grove, Božidar Kocevski, Linn Reusse, Natali Seelig, Tamer Tahan, Kotbong Yang und Regine Zimmermann; Carolina Bigge (Live-Musik)

Nächste Vorstellungen: Mo, 24., Di, 25., Fr, 28., Sa, 29. u. So, 30. Mai. jeweils um 20.00 Uhr. Weitere Termine folgen. Der Vorverkauf beginnt am Mittwoch, den 19. Mai um 15 Uhr.

Das Publikum sitzt an fest zugewiesenen Plätzen im Abstand von einem Meter und mit Maske. Dadurch ist kein negativer Test für die Open-Air-Vorstellungen erforderlich.

 

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