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"Onkel Wanja", Szenen aus dem Landleben von Anton Tschechow, DeutschesSchauSpielHaus Hamburg

Premiere: 16/1/2015 / SchauSpielHaus. -----

Jahrelang hat Wanja zusammen mit seiner Nichte Sonja das Gut der inzwischen verstorbenen Schwester verwaltet und so die Karriere seines Schwagers finanziert. Als der Professor auf dem Gut eintrifft, um dort seinen Ruhestand zu verbringen, begreift Wanja, dass der gealterte Wissenschaftler alles andere als eine Berühmtheit ist.

 

Wanja fühlt sich um seine Arbeit, um sein Leben betrogen. Und er verliebt sich in Jelena, die neue Frau des Professors. Wanjas Freund Astrow hat sich in der Provinz aufgerieben. Über dem Stumpfsinn der Provinzler ist der Idealist zum Zyniker geworden. Eine Affäre mit Jelena verspricht Abwechslung. Der Professor selbst hasst das Altwerden, ganz besonders auf dem Land, bei seiner angeheirateten Familie. Doch für ein Leben in der Stadt reichen die Mittel nicht. Sonja wiederum ist seit Jahren hoffnungslos in Astrow verliebt und wartet verzweifelt darauf, von diesem bemerkt zu werden...

 

Tschechows Meisterwerk ist die so komische wie tragische Aufstellung einer modernen Patchwork-Familie. Überspannte Erwartungen an das Leben, an sich selbst und an die anderen führen zu Verzweiflung und Depression der narzisstischen Familienmitglieder. Einzig die alte Kinderfrau weiß: Gegen Langeweile hilft Arbeit, gegen Liebeskummer Lindenblütentee und am Ende kommt der Tod.

 

Deutsch von Angela Schanelec nach einer Übersetzung von Arina Nestieva

 

Es spielen: Lina Beckmann (Sonja), Marlen Diekhoff (Maria), Yorck Dippe (Telegin), Paul Herwig (Astrow), Charly Hübner (Wanja), Juliane Korén (Marina), Anja Laïs (Elena), Oliver Nägele (Professor Serebrjakow)

 

Regie: Karin Beier

Bühne: Johannes Schütz

Kostüme: Greta Goiris

Musik: Jörg Gollasch

Licht: Annette ter Meulen

Dramaturgie: Christian Tschirner

 

Weitere Aufführungen: 19/1, 31/1

 

 

 

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