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„Oedipe“ von George Enescu - Theater&Philharmonie Thüringen

am 13. April 2018 um 19.30 Uhr, Bühnen der Stadt Gera im Großen Haus

Ödipus ist der Enthüllungskrimi in der griechischen Mythologie: Ein Orakel verkündet, dass der Sohn des Lajos seinen Vater töten und seine Mutter heiraten wird. Die entsetzten Eltern lassen den Neugeborenen mit zusammengebundenen Füßen in der Wüste aussetzen. Er wird aber von einem Hirten gerettet und nach Korinth gebracht, wo er als Sohn des Königs aufwächst. Als Ödipus das Orakel von Delphi aufsucht, wird auch ihm das Schicksal geweissagt, den Vater zu töten und die Mutter zu ehelichen.

Copyright: Sébastien Soulès Leedina

Um dem zu entgehen, flieht er von seinen vermeintlichen Eltern aus Korinth und trifft dabei auf seinen leiblichen Vater Lajos, den er nach einem heftigen Streit im Kampf tötet. Er befreit Theben von der grausamen Sphinx und heiratet die Witwe des Lajos, seine Mutter, mit der er vier Kinder zeugt. Anzeichen verdichten sich, dass sich der einstige Orakelspruch erfüllt haben könnte. Unerbittlich forscht Ödipus nach der Wahrheit. Als er die Zusammenhänge begreift, sticht er sich die Augen aus. Mit seiner Tochter Antigone begibt er sich auf eine lange Wanderschaft…

Theater&Philharmonie Thüringen bringt mit „Oedipe“ die einzige Oper des genialen Rumänen George Enescu auf die Bühne. Atmosphärisch dicht und farbenprächtig erzählt Enescu einen großen Menschenmythos: die Geschichte des Ödipus von der Geburt bis zum Tod. Dieses 1936 in Paris uraufgeführte Meisterwerk geriet in den Schatten des II. Weltkriegs und wurde seither nur sehr selten aufgeführt, sodass ihm bis heute der verdiente Sprung ins Repertoire verwehrt blieb.

Die monumentale Komposition des Rumänen George Enescu (1881-1955) basiert auf den antiken Dramen Oedipus Tyrannos und Oedipus auf Kolonos von Sophokles, geht jedoch recht frei mit den Vorlagen um. So beginnt die Oper bereits bei Ödipus’ Geburt; eine besondere Bedeutung kommt auch dessen Begegnung mit der Sphinx zu. Oedipe gilt als das Meisterwerk Enescus. Die Oper, so der Komponist, muss „ihren Schwung behalten. Kein Pathos, keine Wiederholungen, kein unnötiges Geschwätz. Die Handlung muss sich schnell entwickeln.“ Quelle seines Kompositionsstils ist die Volksmusik seiner rumänischen Heimat. Dies manifestiert sich in einer ständig changierenden Melodie, Harmonie und Klangfarbe, die den Hörer von Anfang bis Ende einnimmt.

Oedipe
Lyrische Tragödie in vier Akten und sechs Bildern
Libretto von Edmond Fleg
Musik von George Enescu

   Musikalische LeitungGMD Laurent Wagner
    InszenierungKay Kuntze
    Bühne, KostümeDuncan Hayler*
    ChoreinstudierungHolger Krause
    DramaturgieFelix Eckerle

    Besetzung
    OedipeSébastien Soulès*
    JokasteBéela Müller
    CreonJohannes Beck
    TiresiasKai Wefer
    Hohepriester/ Phorbas/ WächterUlrich Burdack
    HirteFrank Ernst*
    LaiosTimo Rößner
    Sphinx/ MeropeChristel Loetzsch
    TheseeAlejandro Lárraga Schleske
    AntigoneMiriam Zubieta
    Eine tebanische FrauPihla Terttunen **

* als Gast
** Thüringer Opernstudio

Weitere Vorstellungen: 21. April und 18. Mai, jeweils 19.30 Uhr.

Karten an der Theaterkasse, Telefon 0365-8279105 oder 03447-585160, online buchen unter www.tpthueringen.de
 

   

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