Als aber mehr und mehr Menschen empört, entsetzt und fasziniert durch die Galerie ziehen und „sein“ Bild so überhaupt nicht verstehen wollen, beginnt er Position zu beziehen. Ohne es zu ahnen, wird Dave so selbst Teil des Kunstbetriebs.
„Keine Frage, hätt ich von ‚NippleJesus‘ bloß in der Zeitung gelesen oder was in den Nachrichten gesehen, ich hätte es für verkehrt gehalten. Krank. Dumm. Eine Verschwendung unserer Steuergelder. (Das sagt man ja immer, auch wenn man keine Ahnung hat, ob Steuergelder dafür ausgegeben wurden, ganz egal, oder?) Und dann hätte ich wahrscheinlich nicht mehr drüber nachgedacht. Aber wenn man tatsächlich jeden Tag daneben steht, wird es komplizierter.“
Nick Hornby ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Autoren Englands. Seine Romane „About a Boy“ und „High Fidelity“ haben auch in Deutschland Kultcharakter. Der Monolog „NippleJesus“ hinterfragt humorvoll die Mechanismen des zeitgenössischen Kunstbetriebs sowie den subjektiven Blick auf Kunst und zeigt das Potential eines einzelnen Bildes, Gespräche anzustoßen und Gemüter zu bewegen. Ralph Reichel, Chefdramaturg und Regisseur am Mecklenburgischen Staatstheater wendet sich nach Erfolgen wie „Richard O’Briens The Rocky Horror Show“, „Hair“ und „Sonnenallee - Das Musical“ nun einem kleinen, zeitgenössischen Stück zu.
Inszenierung, Bühne und Kostüm: Ralph Reichel
Mit: Özgür Platte
Weitere Vorstellungen: am 9.11. um 15.00 Uhr und am 10.11. um 10.00 Uhr im Staatlichen Museum Schwerin
Kartentelefon: 0385/5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de
Erlöse aus den Aufführung gehen an den Treehouse Trust, London, einer Stiftung zur Förderung autistischer Kinder, deren Mitbegründer Nick Hornby ist: www.treehouse.org.uk