Mit dokumentarischer Schärfe, oft schonungslosem Realismus erzählt Moodysson die Geschichte der jungen Lilja, die von ihrer Mutter verlassen wird, die mit ihrem neuen Freund in ein anderes Land aufbricht. Lilja landet auf der Straße, ihr einziger Freund Volodja, der vor seinem prügelnden Vater geflüchtet ist. Um zu überleben arbeitet Lilja in einem Nachtclub und lernt dort Andrej kennen. Als sie ihm ins viel versprechende Ausland folgt, wird ihr Traum von einem besseren Leben enttäuscht.
Simon Solberg, der mit der einer zeitgenössischen Aktualisierung von Wedekinds „Frühlings Erwachen“ am Nationaltheater beeindruckte, verlegt in seiner Inszenierung Liljas Geschichte in den postkapitalistischen Westen. Am Rande einer Global City leben die Ausgeschlossenen, die Verlierer und Verbannten, die nur noch sich selbst, d.h. ihren Körper anbieten können, um im alltäglichen Überlebenskampf zu bestehen.
Inszenierung: Simon Solberg – Bühne: Anke Niehammer – Kostüme: Janine Werthmann – Musik: Philipp Stangl
Mit Silja von Kriegstein, Ragna Pitoll, Meridian Winterberg; Thorsten Danner, Karl Walter Sprungala, Taner Sahintürk