Während das Leben draußen vorbeizieht, stricken die jungen Frauen an ihrer Aussteuer und verzehren sich nach den abwesenden Männern. Als sich Adela in den Verlobten ihrer ältesten Schwester verliebt und aus dem häuslichen Gefängnis ausbricht, kommt es zur Katastrophe …
Durch blindes Festhalten an Traditionen errichtet Bernarda eine Festung, in der sich Lebensfreude in Missgunst und Verlangen in Verlogenheit kehrt. Das Leben ihrer Töchter zerbricht, weil die äußere Fassade wichtiger ist, als ein selbst bestimmtes Leben.
Der spanische Lyriker und Dramatiker Federico García Lorca (1898-1936) beschreibt in seinem 1936 kurz vor dem spanischen Bürgerkrieg entstandenem Stück eine Welt, in der sich Autorität und Freiheit, Zivilisation und Natur, Moral und sexuelles Begehren unversöhnlich gegenüberstehen. Eine Welt voller Repressionen, in der das Leben verkümmert, weil Anpassung in Selbstaufgabe und Ausbruchsversuche in Selbstzerstörung enden.
Calixto Bieito, einer der wichtigsten Regisseure Spaniens, inszenierte am Nationaltheater Mannheim erstmals Lulu, die aktuell wieder im Schauspielhaus zu sehen ist. Mit Schillers Don Karlos gastierte er bei den 15. Internationalen Schillertagen 2009.
Inszenierung: Calixto Bieito - Bühne: Kathrin Younes – Kostüme: Mercè Paloma – Dramaturgie: Ingoh Brux
Mit Isabelle Barth, Sabine Fürst, Nicole Heesters, Michaela Klamminger, Ragna Pitoll, Anke Schubert, Luisa Stachowiak, Elke Twiesselmann u. a.
Die nächsten Vorstellungen: 6. und 15. April 2011
Kartentelefon: 0621- 16 80 150, www.nationaltheater-mannheim.de