Die Einnahmen sind um mehr als die Hälfte zurückgegangen, der Familienbetrieb kann die Raten für die Abzah¬lung nicht mehr aufbringen. Der geschäftliche Ruin bringt auch das bereits angeschlagene Familiengefüge zum Einsturz. Martin, der sein Alkoholproblem nur phasenweise überwinden konnte, trinkt die übriggebliebenen Vorräte einfach selbst. Vor seiner Frau Elin und den beiden Söhnen Georg und David kann er den Rückfall nicht lange geheimhalten. Innerhalb eines Tagesablaufs ver¬strickt sich die Familie immer tiefer in gegenseitige Verletzungen. Letztlich kämpft jeder für sich allein – gegen die anderen und zugleich doch eigentlich vor allem gegen die Einsamkeit.
Mit sprachlicher Präzision und schonungsloser Wortgewalt seziert der schwedische Autor Lars Norén wie in einer modernen Version von Eugene O`Neills Eines langen Tages Reise in die Nacht den Zerfall und die Selbstaufgabe einer Familie. Doch bereits der Titel suggeriert letztendlich auch Hoffnung: Denn auch die Nacht, mit der das Stück endet, wird wieder einen neuen Tag hervorbringen.
David: Obwohl ich nichts davon halte, dem Schmetterling die Flügel abzuziehen. Aber ich halte auch nichts davon, der Schmetterling zu sein, dem man die Flügel abreißt.
Regie: Oliver Karbus
Bühne: Helfried Lauckner
Kostüme: Helfried Lauckner & Julia Scheeler
Martin: Klaus Rohrmoser
Elin: Judith Keller
Georg: Sebastian Hofmüller
David: Benjamin Ulbrich