Wie in ein Haus mit vielen erleuchteten Fenstern sieht das Publikum in Schlaglichtern parallel in das Leben von Menschen in einer Großstadt. „Es ist nicht schön allein zu sein!“ – hört man hinter den Scheiben die Protagonisten sagen, die sich trennen und verbinden, nach der Vergangenheit sehnen, von der Zukunft träumen, dem Alltag entfliehen wollen und trotzdem tapfer ihre täglichen Routinerunden drehen. Mit Humor, liebevoll, in mikroskopischer Schärfe, im Weitwinkel und in Nahaufnahmen wird auf die Wünsche, Ängste und Muster-Programme von vier vitalen Einzelkämpfern heute geschaut und in einer musikalischen Collage von denen erzählt, die ausbrechen möchten aus dem Laufrad der Leistungsorientierung, und von jenen, die sich „nah sein, na, nah sein“ wollen. Und weil sie tapfer und witzig, realistisch und verträumt, wütend und verliebt, Mütter und Männer sind, bekommen sie die gewünschten weißen Zimmer oder können, obwohl sie alle keine Zugvögel sind, weiterziehen.
Mit der ersten Premiere für die kleinen Spielstätten legt das neu formierte Schauspielensemble von Theater&Philharmonie Thüringen sofort zu Spielzeitbeginn los. Schauspieldirektorin Amina Gusner und Chefdramaturgin Anne-Sylvie König haben eine Neufassung ihrer „Mütter und Männer“ für Theater&Philharmonie Thüringen geschaffen.
Die Uraufführung der mit dem Preis „Junge Experten“ bei den Hessischen Theatertagen 2004 ausgezeichneten Produktion, die in Koproduktion mit dem Theater unterm Dach Berlin entstand, war 2003 am Staatstheater Kassel.
Regie führt Amina Gusner, das Bühnenbild entwirft Johannes Zacher, die Kostüme Inken Gusner. Für die Dramaturgie zeichnet Anne-Sylvie König. Es spielen Anne Kessler, Judith Mauthe, Heiko Senst und Frank Voigtmann.