"München bezeichnet sich selbst zu Recht als Kulturmetropole und ist stolz auf seine Spitzenposition in der europäischen Kreativwirtschaft — eine Stadt mit herausragenden Kultur- und Bildungseinrichtungen, die es sich zur Aufgabe macht, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und die Lebensqualität ihrer Bürger*innen zu verbessern.
Ausgerechnet die Landeshauptstadt München plant langfristig einschneidende Kürzungen in den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales. Die geplanten Maßnahmen setzen die Bedeutung der Kultur- und Bildungsstadt München aufs Spiel. Sie sind ein falsches politisches Signal zum falschen Zeitpunkt.
Der Wert von Bildung, Kultur und sozialem Zusammenhalt ist uns allen ganz besonders in der von der Pandemie geprägten Zeit drastisch vor Augen geführt worden. Wir alle haben unter der Vereinzelung, dem mangelnden Austausch, den fehlenden Bildungs- und Kulturangeboten gelitten, insbesondere Kinder und Jugendliche. Für den sozialen Frieden unserer Stadtgesellschaft müssen wir jetzt in unsere Bildungs-, Sozial- und Kultureinrichtungen investieren.
Für die Ausbildungsstätte Otto Falckenberg Schule, die Münchner Kammerspiele und die Schauburg - Theater für junges Publikum (zusammen der Eigenbetrieb Münchner Kammerspiele) wird in der Stadtratssitzung am 28. Juli 2021 der Wirtschaftsplan für die Spielzeit 21/22 verabschiedet werden. Die Sitzungsvorlage sieht die Nichtgewährung von Tariferhöhungen aus der Tarifrunde 2020 vor. Damit bildet der Eigenbetrieb Münchner Kammerspiele den verhängnisvollen Auftakt eines weiteren Sparhaushalts zu Lasten von Bildung, Sozialem und Kultur – ein fatales Zeichen für die bundesdeutsche Kulturlandschaft.
Im Rahmen der gegenwärtigen Vorberatungen zum Haushalt 2022 werden, neben der Nichtgewährung von Tariferhöhungen, pauschale Kürzungen quer durch alle Referate von bis zu 8,5% diskutiert. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Der Eigenbetrieb Münchner Kammerspiele könnte solchen Einsparvorgaben nur durch die Streichung aller freien künstlerischen Mittel oder durch einen Stellenabbau im Umfang von 60 Stellen beikommen – einem Sechstel seiner Belegschaft. Beides wäre ein unwiderruflicher Strukturabbau und eine nachhaltige Zerstörung jahrzehntelanger Investitionen.
Wir brauchen einen verlässlichen Schulterschluss zur Stärkung und Sicherung von Kultur, Bildung und Sozialem, bei dem die Politik vorausschauend Verantwortung übernimmt.
Wir rufen auf zu einem Bündnis der Bereiche Kultur, Bildung und Soziales in der Landeshauptstadt München, die sich nicht gegeneinander ausspielen lassen!
Unterschreiben und teilen Sie diesen Aufruf, um die weitreichenden Sparbeschlüsse im Herbst im Stadtrat gemeinsam zu verhindern.
Die Pandemie hat gezeigt, dass insbesondere die Bereiche Bildung, Soziales und Kultur jetzt gestärkt werden müssen. Durch die geplanten Kürzungen drohen ein unwiderruflicher Strukturabbau und eine nachhaltige Zerstörung jahrzehntelanger Investitionen."
Unterstützen und teilen Sie den Aufruf zahlreich.
Unterzeichnen Sie hier: kulturbildungsoziales.de .