Und seinem Freund Sextus verzeiht er sogar Umsturzpläne und einen Attentatsversuch!
Als Mozart im Sommer 1791 den Auftrag erhält, für die Krönung Leopolds II. zum böhmischen König eine Huldigungsoper zu komponieren, kann er nicht ablehnen – zu bedrängend sind mittlerweile seine finanziellen Verhältnisse. Dabei ist das Projekt ein einziger Anachronismus. In Frankreich tobt die Revolution und Mozart komponiert eine italienische Opera seria, in der eine antike Vorlage der Verherrlichung des absolutistischen Monarchen dient. Mozarts Musik jedoch übersteigt bei weitem das Geforderte. Sie gibt den handelnden Personen Glaubwürdigkeit und psychologische Tiefe und macht das Stück zu einem hochbrisanten Politthriller im Spannungsfeld von Staatsraison und Humanität.
Aufgrund des enormen Zeitdrucks, unter dem die Oper entstand, überließ Mozart die Komposition der Rezitative einem Schüler. Für Manfred Trojahn Anlass, eine Neukomposition der Rezitative zu unternehmen und so das Spannungsfeld zwischen Restauration und revolutionärem Aufbruch in die Gegenwart fortzuschreiben.
Musikalische Leitung Jin Wang
Inszenierung Bruno Berger-Gorski
Bühne Bernd Franke
Kostüme Götz Lanzelot Fischer