Doch das Volk Israel glaubt Worten nicht, es fordert Wunder – die Aron ihnen liefert. Als Moses allerdings zu lange auf dem Berg Sinai verweilt, um die Gesetzestafeln zu holen, rebelliert das Volk erneut und fordert von Aron den Bau eines Goldenen Kalbs. Moses findet bei seiner Rückkehr das Volk rauschhafte Orgien feiernd vor – er zerstört das Goldene Kalb und zertrümmert die Gesetzestafeln. Als aber in Form einer Wolkensäule ein neues Wunder offensichtlich wird, verzweifelt Moses mit dem Ausruf »O Wort, du Wort, das mir fehlt!« Im unvertonten dritten Akt gewinnt Moses seine Macht wieder und befiehlt die Freilassung des gefesselten Arons. Als dieser beim Lösen der Ketten tot umfällt, endet das fragmentarische Bühnenwerk mit einer Schlussansprache Moses an das Volk Israel.
Von 1930 bis 1932 arbeitete Arnold Schönberg an MOSES UND ARON. Warum Schönberg nach seiner Emigration in die USA seine Arbeit nicht fortgesetzt hat und das Werk unvollendet blieb, wirft Fragen auf. Die Möglichkeit, dass Schönberg in Amerika nicht mehr die Inspiration fand, die zur Weiterarbeit notwendig war, steht neben der Option, dass er sein eigenes Werk für nicht aufführbar hielt. Da der Komponist eine Aufführung der Oper vor seinem Tod explizit autorisierte, konnte eine erste – konzertante – Aufführung am 12. März 1954 im Norddeutschen Rundfunk Hamburg stattfinden; am 6. Juni 1957 wurde MOSES UND ARON unter der musikalischen Leitung von Hans Rosbaud in Zürich erstmals szenisch umgesetzt.
Am Premierentag, 10. Dezember 2023, eröffnet um 16.30 Uhr im Garderobenfoyer des Opernhauses eine Ausstellung über das Leben und Werk Arnold Schönbergs. Mit Exponaten aus der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität Köln sowie umfassendem Informationsmaterial aus dem Arnold Schönberg Center Wien ermöglicht die Ausstellung einen beeindruckenden Einblick in das Leben und Schaffen des Komponisten.
Oper in drei Akten (Fragment)
–In deutscher Sprache mit Übertiteln in Deutsch und Englisch–
Musikalische Leitung Dirk Kaftan
Inszenierung Lorenzo Fioroni
Bühne Paul Zoller
Kostüme Sabine Blickenstorfer
Video Christian Weissenberger
Licht Boris Kahnert
Regiemitarbeit Beate Vollack
Choreinstudierung Marco Medved
Dramaturgie Polina Sandler
Moses Dietrich Henschel
Aron Martin Koch
Ein junges Mädchen / Erste nackte Jungfrau Tina Josephine Jäger
Eine Kranke Ingrid Bartz
Ein junger Mann / Der nackte Jüngling / Jüngling Tae Hwan Yun
Ein anderer Mann / Ephraimit Mark Morouse
Ein Priester Martin Tzonev
Zweite nackte Jungfrau Ava Gesell
Dritte nackte Jungfrau Alicia Grünwald
Vierte nackte Jungfrau Susanne Blattert
1. Solostimme Johanna Risse
2. Solostimme Katarzyna Włodarczyk
3. Solostimme Rena Kleifeld
4. Solostimme Samuel Levine
5. Solostimme Soowon Han
6. Solostimme Christopher Jähnig
Chorsoli Sven Bakin (Termine)
Ulrike Gmeiner (Termine)
Jongmyung Lim (Termine)
Miljan Milovic (Termine)
In Hyeok Park (Termine)
Justo Rodriguez (Termine)
Claudia Rodriguez (Termine)
Katrin Stösel (Termine)
Chor Chor des Theater Bonn
Gastchor Vocalconsort Berlin
Statisterie Statisterie des Theater Bonn
Orchester Beethoven Orchester Bonn
Vorstellungen: 10. Dezember (Premiere) | 13., 17., 29. Dezember | 7., 13. Januar