Dort, wo die Mieten von ganz Köln am höchsten sind, nimmt sich Raum, was bisher in der existierenden Homogenität der Einkaufstraße keinen Raum fand. katze und krieg eröffnen einen
Raum für Bedürfnisse - einen Laden, in dem die Befriedigung für individuelle Bedürfnisse geshoppt
werden kann. Verkauft werden keine materiellen Gegenstände, sondern Performances, die den
Käufer der Erfüllung seiner wahren Bedürfnisse näherbringen.
HINTERGRUND
katze und krieg fragten im März 2015 Menschen der Fußgängerzone von Köln, von was sie mehr in
ihrem Leben brauchen. Keiner antwortete: ein weiteres T-Shirt von H&M oder das neueste Handy.
Stattdessen sprachen die Passanten von mehr Zeit, die sie gerne selbst gestalten würden, von
Entspannung, mehr Leichtigkeit im Leben, Gesundheit, Liebe... Auf Basis dieser eigenwilligen
Marktforschung entwickelten katze und krieg Performances, die zur Erfüllung dieser Bedürfnisse
führen sollen.
Mit der Eröffnung des Ladens MONEY.EXPERIENCE.SATISFACTION.NOW wagen katze und krieg den Utopieversuch. Im Angebot: die Befriedigung deiner Bedürfnisse. Doch das kostet. Denn katze und krieg haben auch ein Bedürfnis - sie brauchen Geld! Um ihre Performances bestmöglich zu verkaufen eignen sie sich Strategien ihres kapitalistischen Umfeldes an. Alles hat seinen Preis. Kauf dir, was du brauchst! Kauf dir deine totale Befriedigung! Bei Kauf einer Performance, die im Schnitt 10 Minuten dauert und partizipativ angelegt wird, wird diese gemeinsam mit dem Käufer als Intervention in der Fussgängerzone durchgeführt. Die temporäre Ladengründung findet im Rahmen des Sommerblutfestivals 2015 statt.
TERMINE & ORTE
Eröffnung des Ladens MONEY.EXPERIENCE.SATISFACTION.NOW. am 11.Mai 2015 um 17 Uhr.
Öffnungszeiten:
Montag den 11.05.15 – Freitag den 15.05.15 jeweils von 17:00-20:00
Samstag den 16.05.2015 von 14:00-17:00
Adresse: Hohe Strasse 18-22 in Köln
MONEY.EXPERIENCE.SATISFACTION.NOW wird unterstützt vom Kulturamt der Stadt Köln, dem Kultursekretariat Wuppertal und dem Sommerblutfestival.
KÜNSTLER
katze und krieg sind die beiden Performancekünstlerinnen – katharinajej und Julia Dick. Sie leben
und arbeiten in Köln. Kennengelernt haben sie sich 2007 während ihres Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig kennengelernt. Seitdem sind in ihrer acht jährigen gemeinsamen und intensiven Arbeit zu Spezialisten geworden, was ortsbezogene Interventionen in öffentliche Räume betrifft. Sie stellen im deutschsprachigen und internationalen Raum aus unter anderem in: Stadtmachtkunst in Hannover (2008), International performance art ZooM in Hildesheim (2008), ARENA...der jungen Künste in Erlangen (2009/2010) (Publikumspreise), Kaltstart Festival Hamburg (2010), Theaterformen Braunschweig (2010), Theaterszene Europa Köln (2011), Stromereien Zürich (2011), Jacuzzi Festival Wien WUK (2011), Streetcat in Bat Yam Israel (2011), Explosive Bremen Schlachthof (2011), casa do rio Brasilien (2011), Hart am Wind Göttingen (2012), Transeuropa Hildesheim (2012), Unithea Frankfurt an der Oder (2011/2012/2013), BMUKK Wien (2012), Performa Südschweiz (2012), Diskursfestival Gießen (2012), Trial and Error Tübingen (2013) Inverscity-festival Oberhausen (2013), Fremdgehen Köln (2013/2014), Spajalica Kroatien (2014).
Gemeinsam schlendern sie durch Straßen und gehen in den Aldi einkaufen. Sie interessieren sich
für die Menschen mit ihren Einkaufstüten, die an ihnen vorbeirennen, die Kassiererin im Supermarkt, die ihre Sätze monoton wiederholt, und die scheinbar unerreichbaren Menschen hinter ihren verschlossenen Wohnungstüren. Genau mit dieser, unseren Welt setzen sich katze und krieg auseinander und intervenieren spielerisch in ihre Strukturen. An den Wohnungstüren klingeln katze und krieg, um zu fragen, ob sie die mitgebrachte Schokolade erhitzen dürfen, im Aldi bezahlen sie in
langsamster Zeitlupe und durch die Fußgängerzone krabbeln sie miauend auf allen Vieren. Sie sind
Katzen, Prinzessinnen, Galeristen, Könige, Jugendliche, Magierinnen, Amazonen und Bettler. Im Spiel mit immer wieder neuen Charakteren verwandeln und vergrößern sie Alltagsrealität. Ein Mann beginnt die beiden mit einem Brot zu füttern, Aldi eröffnet eine zweite Kasse, und die Familie lädt die Fremden auf der Türschwelle in ihre Küche zum Schokoladenfonduessen ein.