Vater und Sohn. Ein alter und ein junger Mann, die sich nicht mehr dieselbe Welt teilen, denn der Vater ist schwer demenzkrank. Als der Sohn sich entscheidet, sich um seinen Vater zu kümmern, lässt er sich zwangsläufig auf dessen erfundene Wirklichkeit ein. Der ehemalige Maler hält sich nämlich die meiste Zeit für Alberto Giacometti, den er in seiner Jugend leidenschaftlich bewunderte. Er lebt Giacomettis Leben nach, als dieser in seinem Pariser Atelier wunderbare Kunstwerke schuf.
Seinem Sohn teilt er die Rolle des japanischen Austauschstudenten Isaku Yanaihara zu, der einst in Giacomettis Atelier gearbeitet hatte. Als Yanaihara sitzt der Sohn Tag für Tag seinem Vater Modell und versucht mithilfe eines Wörterbuchs den Vater zu verstehen, der nur mehr in bestem Schulfranzösisch parliert. Als der Sohn eines Tages die publizierten Tagebuchaufzeichnungen Isaku Yanaiharas, «Mit Giacometti», in die Hände bekommt, entdeckt er, dass die Reden seines Vaters allesamt Zitate aus diesem Buch sind. Um mit seinem Vater kommunizieren zu können, beginnt der Sohn Yanaiharas Worte als seinen Text auswendig zu lernen. Eine verrückte, theatralische Beziehung zwischen Vater und Sohn beginnt.
Der 39-jährige Regisseur Noriyuki Kiguchi ist Architekt, Bauarbeiter und Künstler und begann als Student an der Universität Yokohama mit ersten Theaterproduktionen. Seine Arbeiten thematisieren soziale Prozesse sowie persönliche Erlebnisse. Dabei geht er ganz explizit auf die räumlichen Gegebenheiten ein, in denen jene stattfinden.
«Mon Père, Giacometti»: Eine Vater-Sohn-Geschichte von Noriyuki Kiguchi
Dienstag, 4. November 2014, 20 Uhr; Japanisch mit deutschen Übertiteln
Text / Regie: Noriyuki Kiguchi, basierend auf «Giacometti» und «Giacometti Tagebücher» von Isaku Yanaihara (1996, 2010, Misuzu Shobo, Ltd.)
Mit: Keizo Kiguchi, Noriyuki Kiguchi, Hikaru Otani
Video: Yu Araki
Musik: Umitaro Abe
Lichtdesign: Makoto Ooshima (KAAT Kanagawa Arts Theatre)
Sounddesign: Yasutaka Kobayakawa (Schweizer Tournee, Kyoto Experiment), Makoto Motomura (KAAT Kanagawa Arts Theatre; Première, Yokohama)
Übertitel: Keiko Kiguchi
Inspizienz: Megumi Sato
Bühne: Yasuwo Miyamura
Produktionsassistenz: Asami Hori
Produktionsmanagement: Akumanoshirushi, Takio Okamura (Okamura & Company),
Ayumu Sawafuji (KAAT Kanagawa Arts Theatre)
Koproduktion: KAAT Kanagawa Arts Theatre, Kyoto Experiment
Koproduziert von: Akumanoshirushi & KAAT Kanagawa Arts Theatre
Unterstützt von: The Saison Foundation, Asahi Group Arts Foundation, Arts Council
Tokyo, The Japan Foundation
Einführung: 19.30 Uhr
Sprache: Japanisch und Französisch mit deutschen Übertiteln
Online-Ticketing www.theaterchur.ch
Kasse Theater Chur Mo bis Fr 17 – 19 Uhr, T +41 (0)81 252 66 44
sowie bei Chur Tourismus im Bahnhof Chur, T +41 (0)81 254 50 60