Was mit einem entscheidenden Schritt vom Land auf das Meer und als scheinbares Abenteuer beginnt, wird zwangsläufig zu einer gnadenlosen Fahrt ins Meer des Ungewissen. Denn ein unbekanntes Ungeheuer, das keine Spuren hinterlässt, wird hier gejagt. Und nicht Moby Dick, der Wal, ist das eigentliche Monster, sondern vielmehr die Fragen, denen sich alle aussetzen müssen, sind monströs. Wer oder was ist der Mensch? Was sind Sinn und Ziel des Lebens? Und Kapitän Ahab will und muss in seiner Welt ohne Gott, diese Fragen letztgültig beantworten.
Melvilles Romanklassiker scheint auf den ersten Blick einzig ein Abenteuerroman, doch „Moby Dick“ nimmt uns vielmehr mit auf eine Reise in die innerste Natur des Menschen, die weitaus gefährlicher erscheint als jede Jagd auf einen mysteriösen weißen Wal.
Der junge Regisseur Matthias Huhn, der am Berliner Maxim Gorki Theater begann Regie zu führen, beschreibt in seiner Lesart des „Moby Dick“ eine Fahrt des Menschen ins Innere seiner selbst, in die Unendlichkeiten eines Lebensmeeres, das jedes menschliche Sein und Handeln als ein Absurdes befragt. Dabei setzt er ganz auf die dem Roman Melvilles innewohnende Kraft und Dramatik und entwickelt eine höchst reflektierte und pathosfreie Bühnenerzählung, ganz nah an einer großen Erzählung.
Übersetzung von Matthias Jendris
Inszenierung und Fassung: Matthias Huhn
Bühne und Kostüme: Markus Karner
Dramaturgie: Holger Kuhla
Mit: Jan Kersjes, Stephan Korves, Thorsten Köhler, Patrick Rupar, Sebastian Müller-Stahl
Weitere Termine: 30.05., 19.30 Uhr | 06.06., 10 Uhr | 12.06., 18 Uhr