Und Fruchtsaftstammkundin Karin Schlüter, gespielt von Kathrin Schwaderer, beschließt: „Um drei, und zwar pünktlich, bin ich eine tragische Frau“. Aber an jenem Nachmittag kommt es, mal wieder, völlig anders als gedacht. Denn um drei klingelt zwar pünktlich Frauenschwarm und Fruchtsaftlieferant Miroslav Vulic, doch bis dahin ist das vergiftete Brötchen von Frau Schlüter schon kein Thema mehr. Felix Hellmann, zum ersten mal als Gast am Landestheater und bekannt aus dem deutschen Kinofilm „Shoppen“, spielt den Mann mit den Getränkekästen.
Es ist eine knappe Zeitspanne, die von den Figuren in Hillings Stück berichtet wird. Sie alle treffen aufeinander, begegnen sich und schildern die Ereignisse aus ihrer persönlichen Perspektive, im Rahmen ihrer eigenen, alltäglichen Probleme. Ein Kaleidoskop aus Momentaufnahmen, ein Potpourri, dessen Teile der Zuschauer wie ein Puzzle zusammensetzen kann, um das Mietshaus als Mikrokosmos zu entdecken – in der Ausstattung von Marie-Luise Lichtenthal. Am Ende hat sich für alle etwas Entscheidendes geändert und neben dem Brötchen und den Säften finden auch Mohnschnecken, ein Gulasch, ein Paket, ein Foto, ein Puzzlestück und eine Volleyjacke ein neues Zuhause!
Alois Frank das Ensemble spielt den Postmann Ludger Hase, Ingrid Lang spielt die Gulasch kochende Rechtsanwaltsgehilfin Paula Lachmär, den träumenden Hans Werner Sandmann vom Dritten gibt Burghard Braun und Mario Plaz ist der Hausmeister und Wasserexperte Eugen Zarter. Sie alle eint das Mietshaus und der wortmächtige Sprachwitz Anja Hillings, die 2005 von theater heute zur Nachwuchsautorin des Jahres gewählt wurde.
Inszenierung Lothar Maninger