Durch einen Pakt sichert sich Mefistofele zunächst Fausts Gefolgschaft. Dann präsentiert er ihm Margherita als Lustobjekt. Sie soll ihn verführen, damit er sein Geheimnis preisgibt. Doch Margherita gelingt es nicht, Faust an sich zu binden. Bestraft in der Walpurgisnacht, erhält sie noch eine zweite Chance: Als schöne Helena soll sie erneut versuchen, an die Formel zu gelangen. Faust ist wie geblendet von der anmutigen Erscheinung Helenas, zwischen beiden entbrennt heftiges Liebesverlangen. Erneut werden so Mefistofeles Pläne durchkreuzt: Indem Faust den Augenblick höchsten Glücks für immer festhalten möchte, ist er Mefistofele zwar endgültig verfallen, zuvor vernichtet er jedoch den Homunkulus und führt so auch den Untergang Mefistofeles herbei.
"Mozart hätte den Faust komponieren müssen" – dieser Wunsch Goethes lastete wie ein Fluch auf nachfolgenden Komponistengenerationen, die sich eben dieser Aufgabe stellten. Arrigo Boito unternahm erstmals den kühnen Versuch, gleich beide Teile der Faust-Tragödie Goethes in einem Werk für das Musiktheater zu vereinen. Nach dem Desaster der Mailänder Uraufführung von 1868 geriet die 1875 für Bologna erarbeitete Neufassung – harschester Kritik gerade von deutscher Seite zum Trotz – zu einem wahren Triumph. Als der "italienische Faust" fand Mefistofele rasch Eingang in das internationale Opernrepertoire und ist nun erstmals am Theater Erfurt zu erleben.
Text vom Komponisten nach Goethes Faust I und II
UA Mailand 1868/Bologna 1875 - In italienischer Sprache mit dt. Übertiteln
Kooperation mit der Thüringen Philharmonie Gotha
Musikalische Leitung Walter E. Gugerbauer
Inszenierung Guy Montavon
Ausstattung Peter Sykora
mit Vazgen Ghazaryan (Mephisto), Richard Carlucci (Faust), Gweneth-Ann Jeffers (Margarete/Helena), Marwan Shamiyeh (Wagner/Nereus), Stéphanie Müther (Martha), Alice Rath (Panthalis)