Zahllose Nacherzählungen und Überschreibungen suchen nach einer Deutung. Der monströse Kindsmord steht am Ende. Es gibt eine Vorgeschichte. Medeas Vater Aites, König der Kolcher, den Griechen Inbegriff der Barbaren, ist unrechtmäßig in den Besitz des Goldenen Vlieses gekommen. Die Argonauten unter der Führung Jasons suchen Kolchis heim, um den Raub zu rächen. Medea, ausgestattet mit Zauberkräften, hilft den Fremden, verliebt sich in ihren Führer, opfert ihm Vater und Bruder und flieht mit ihm aus der Heimat.
Nach langer Irrfahrt, in Jasons Heimat nicht willkommen geheißen, gelangen sie nach Korinth. Kinder wurden ihnen geboren, doch die Liebe ist erloschen. Medea bleibt hier eine Fremde. Der einst strahlende Held Jason wird zum Pragmatiker und geht eine Beziehung zur jungen Königstochter Kreusa ein. Sie sichert ihm und den Kindern ein Leben in Frieden, Medea gibt er preis. Entwurzelt, den Verrat nicht verwindend, holt sie zur Rache aus und katapultiert ihr Leben im Moment, da es zum kleinbürgerlichen Beziehungsdrama zu verzwergen droht, zurück in mythische Dimensionen.
REGIE Tom Kühnel
BÜHNE Jo Schramm
KOSTÜME Daniela Selig
MUSIK Tomek Kolczynski
DRAMATURGIE Judith Gerstenberg
MIT Rainer Frank, Katja Gaudard, Philippe Goos, Carolin Haupt, Mathias Max Herrmann, Vanessa Loibl, Dennis Pörtner, Sebastian Weiss und Pippa Ashton-Ribbe, Eva Kirsten