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Maxim Gorki Theater im Februar

ab 3.2.2021

BERLINER KORRESPONDENZEN SPEZIAL mit Herta Müller + Swetlana Alexijewitsch // UNDOING PRISON mit Zehra Doğan, Can Dündar + Aslı Erdoğan

 

Copyright: Esra Rotthoff

Am 13. Februar stellt Emilia Roig, Direktorin des Center for Intersectional Justice, im Gespräch mit Alice Hasters erstmals ihr Buch Why we matter vor. Die Neuerscheinung zeigt auf, wie sich Rassismus im Alltag mit anderen Arten der Diskriminierung überschneidet.

In einer Spezialausgabe der Berliner Korrespondenzen, die seit 2016 am Maxim Gorki Theater stattfinden, werden unter dem Titel Rewriting the Future gleich zwei Nobelpreisträgerinnen zu Gast sein: Herta Müller und Swetlana Alexijewitsch. Das Gespräch der beiden Schriftstellerinnen, moderiert von Jens Bisky, ist am 25. Februar ab 19.30 Uhr im Livestream aus dem Gorki zu sehen und danach auch online. Die Berliner Korrespondenzen sind der Auftakt zum mehrtägigen Festival Re:Writing the Future, das von der Allianz Kulturstiftung in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater und dem DAAD-Künstlerprogramm organisiert und von der Berliner Senatsverwaltung gefördert wird. Es vernetzt exilierte Künstler*innen aus aller Welt, das International Cities of Refuge Network (ICORN) und Berliner Kulturinstitutionen miteinander.

Auch im Rahmen des Festivals Re:Writing the Future findet die Eröffnung des Gorki-Projekts stronger still mit Ausstellungen, Installationen und Gesprächen statt. Als Startpunkt diskutieren am 26. Februar Zehra Doğan, die jüngst vom Magazin ArtReview unter die 100 wichtigsten Künstler*innen gewählt worden ist, Aslı Erdoğan, eine der bekanntesten Schriftsteller*innen der Türkei, und der renommierte Journalist Can Dündar – allesamt Künstler*innen im Exil – über undoing prison. Das Panel gibt einen Vorgeschmack auf die umfangreiche Einzelausstellung prison no. 5 mit Werken von Zehra Doğan, die Installationen silivri. prison of thoughts und museum of small things, die Can Dündar ausgehend von seinen Erfahrungen im Hochsicherheitstrakt von Silivri kuratiert hat, sowie die Ausstellung witness von Timur Çelik u.a. mit Porträts von in der Türkei inhaftierten Intellektuellen.

Der Ausstellungskomplex stronger still wird präsentiert in der Reihe Berliner Herbstsalon 2021 und sollte ursprünglich am 25. Februar starten. Er wird für Publikum eröffnet werden, sobald es das pandemische Geschehen zulässt. Die Ausstellungen werden bis zum Ende der Spielzeit Mitte Juni im Gorki KIOSK, dem STUDIO Я und weiteren Räumen zu sehen sein.

Außerdem können Sie wie gewohnt immer mittwochs und freitags ab 19.30 Uhr für 24 Stunden unsere neuen Produktionen im GORKI STREAM sehen: HAMLET am 3. und 5. Februar, DIE HAMLETMASCHINE am 10. und 12. Februar, UND SICHER IST MIT MIR DIE WELT VERSCHWUNDEN am 17. und 19. Februar sowie FUTURELAND am 24. und 26. Februar. Im Rahmen des Festivals Re:Writing the Future streamen wir außerdem an zusätzlichen Terminen zwei Produktionen des Exil Ensembles: DIE HAMLETMASCHINE am 25. und ELIZAVETA BAM am 27. Februar.

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VERANSTALTUNGEN

Sa, 13/Februar
19.30 Uhr im Livestream + danach online
WHY WE MATTER.
Das Ende der Unterdrückung
Buchvorstellung mit Emilia Roig, Moderation: Alice Hasters, gelesen von Abak Safaei-Rad

Wie erkennen wir unsere Privilegien? Wie können Weiße die Realität von Schwarzen sehen? Männliche Muslime die von weißen Frauen? Und weiße Frauen die von männlichen Muslimen? Die Aktivistin und Politologin Emilia Roig zeigt – auch anhand der Geschichte ihrer eigenen Familie, in der Rassismus und Black Pride, Antisemitismus und Auschwitz, Homophobie und Queerness, Patriarchat und Feminismus aufeinanderprallen –, wie sich Rassismus im Alltag mit anderen Arten der Diskriminierung überschneidet. Roig schafft ein neues Bewusstsein dafür, wie Zustände, die wir für »normal« halten – die Bevorzugung der Ehe, des männlichen Körpers in der Medizin oder den Kanon klassischer Kultur – historisch gewachsen sind. Und dass unsere Welt eine ganz andere sein könnte.
Emilia Roig stellt im Gespräch mit Alice Hasters ihr Buch Why we matter (Aufbau Verlag) erstmals vor – im Livestream.


Do, 25/Februar
19.30 Uhr im Livestream + danach online
BERLINER KORRESPONDENZEN SPEZIAL
Rewriting the Future
Herta Müller im Dialog mit Swetlana Alexijewitsch
Moderation: Jens Bisky
(auf Russisch und Deutsch mit einer Simultanübersetzung ins Englische)
Zwei der bedeutendsten Schriftstellerinnen unserer Zeit begegnen sich in Berlin auf der Bühne: Swetlana Alexijewitsch und Herta Müller haben Diktatur, Verfolgung und Ungerechtigkeit erlebt und daraus außergewöhnliche Literatur geformt. Beide suchen in ihrem Schaffen unablässig Wege, den Erfahrungen der zu selten Gehörten oder der zu oft Vergessenen eine Stimme zu verleihen. Im Festival Re:Writing the Future sprechen sie darüber, wie Geschichte neu geschrieben werden kann und wie aus einer Praxis des Widerstands eine Sprache der Hoffnung wird.
Für alle Zuschauer*innen, die nicht live dabei sein können, werden online Aufzeichnungen (auf Deutsch, Russisch und Englisch) als Video bereitgestellt.
Swetlana Alexijewitsch ist Fellow der Martin Roth-Initiative beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD
Die Berliner Korrespondenzen sind der Auftakt zum mehrtägigen Festival Re:Writing the Future, das von der Allianz Kulturstiftung ausgerichtet wird, in Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD und dem Maxim Gorki Theater Berlin, in Partnerschaft mit ICORN und gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Berliner Korrespondenzen Spezial ist eine Sonderausgabe in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin. Die Reihe des Gorki Forums, der Allianz Kulturstiftung, der Humboldt Universität zu Berlin und des Auswärtigen Amts wird in der Spielzeit 2021 fortgesetzt.

Fr, 26/Februar
19.30 Uhr im Livestream + danach online
UNDOING PRISON
Panel mit Zehra Doğan, Can Dündar, Aslı Erdoğan, Moderation: Nil Mutluer
(auf Türkisch mit einer Simultanübersetzung ins Englische)
Viele Texte bringen ihre Autor*innen ins Gefängnis oder werden während oder nach einem Haftaufenthalt verfasst: Fjodor Dostojewski schrieb im Gefängnis Prosa, Rosa Luxemburg Aufsätze und Briefe, Nâzım Hikmet übersetzte Tolstois Krieg und Frieden und schrieb Gedichte. Die Erfahrung als Denker*innen in einem autoitären System besonders unter Druck zu stehen, verbindet die Bildende Künstlerin und Journalistin Zehra Doğan, die Schriftstellerin, Physikerin und Journalistin Aslı Erdoğan und den renommierten Journalisten Can Dündar. Sie teilen das Schicksal, wegen ihrer Arbeit in der Türkei als »Staatsfeinde« angeklagt, im Exil zu leben. Was bedeutet es für eine Gesellschaft und was für die Arbeit der Künstler*innen, Schriftsteller*innen und Journalist*innen, wenn man für Gedanken verurteilt werden kann? Darüber diskutieren die Panelist*innen mit der Soziologin Nil Mutluer, die selbst im Exil lebt, eine der Erstunterzeichner*innen der »Akademiker*innen für den Frieden« ist und als Wissenschaftlerin zu Migration und Diaspora forscht.

undoing prison wird gefördert aus Mitteln des Landes Berlin, Hauptstadtkulturfonds.

Das Kernprogramm des Festivals Re:Writing the Future wird organisiert von der Allianz Kulturstiftung, in Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD und dem Maxim Gorki Theater Berlin, in Partnerschaft mit ICORN – International Cities of Refuge Network und gefördert vom Senat für Kultur und Europa der Stadt Berlin.

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GORKI STREAM

Mi, 3/Februar + Fr, 5/Februar
ab 19.30 Uhr und 24h online
HAMLET
von William Shakespeare, Regie: Christian Weise

Mi, 10/Februar + Fr, 12/Februar
ab 19.30 Uhr und 24h online
DIE HAMLETMASCHINE
von Heiner Müller, Regie: Sebastian Nübling

Mi, 17/Februar + Fr, 19/Februar
ab 19.30 Uhr und 24h online
UND SICHER IST MIT MIR DIE WELT VERSCHWUNDEN
von Sibylle Berg, Regie: Sebastian Nübling

Mi, 24/Februar + Fr, 26/Februar
ab 19.30 Uhr und 24h online
FUTURELAND
Ein Projekt von Lola Arias, Regie: Lola Arias

Do, 25/Februar
ab 19.30 Uhr für 24h online
DIE HAMLETMASCHINE
von Heiner Müller, Regie: Sebastian Nübling
Im Rahmen des Festivals Re:Writing the Future

Sa, 27/Februar
ab 19.30 Uhr für 24h online
ELIZAVETA BAM
von Daniil Charms, Regie: Christian Weise
Im Rahmen des Festivals Re:Writing the Future

 

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